Dessau-Roßlau Dessau-Roßlau: Schon kurz nach Neun waren die meisten Möbelstücke weg
DESSAU/MZ. - Um 8.30 Uhr hatte sich eine beachtliche Schlange Wartender vor dem Sozialladen "Rettungsring" in der Kühnauer Straße 164 b gebildet. Ab 9 Uhr lud die Einrichtung der Fortbildungsakademie der Wirtschaft zum Tag der offenen Tür ein und bot Bedürftigen die Möglichkeit, gegen eine geringe Spende Möbel, Elektrogeräte, Fahrräder, Bekleidung zu erwerben.
Mit Mühe und großem Engagement hatten die Teilnehmer dieser Projektmaßnahme zuvor die Sachen, die von Dessauer Bürgern gespendet wurden, aufbereitet und für den Tag der offenen Tür vorbereitet. Gegen 10 Uhr war der Großteil der ausgestellten Möbel, Geräte und vor allem Fahrräder schon verkauft. "Das freut uns natürlich sehr, dass unser Angebot so gut angenommen wird", sagt Projektmitarbeiterin Birgit Janßen. Wichtig sei ihnen dabei, dass die Leute in den Genuss der Spenden kommen, die es wirklich nötig haben. Aus diesem Grund baten sie an der Kasse um die Vorlage eines amtlichen Nachweises der Bedürftigkeit. Unmut darüber gab es keinen, jeder legte bereitwillig seinen Bescheid vor.
Der Sozialladen, ein Projekt von Bedürftigen für Bedürftige, besteht fast genau ein Jahr. Nach elfmonatiger Laufzeit geht für die ersten sechs Teilnehmer die Maßnahme zu Ende. Zwei waren bereits vorher ausgeschieden, sie haben eine feste Stelle bekommen. Bewerbungstraining und Begleitung war ein Inhalt der Maßnahme. Ebenso gehört die Vermittlung von Praktika und die Schulung der Teilnehmer in verschiedenen Bereichen zum Programm. "Zwei weitere Teilnehmer haben durch die Absolvierung eines Praktikums eine Beschäftigung in Aussicht", so Janßen. In ihrer Entwicklung aber seien alle, die bis zum Schluss durchgehalten haben, ein großes Stück weitergekommen. "Sie haben wieder ein Selbstwertgefühl", ergänzt Mitarbeiterin Anke Maack.
Für die Teilnehmer, bei denen eine Vermittlung nicht geklappt hat, erstellen die Projektmitarbeiterinnen einen Abschlussbericht für das Jobcenter, in dem sie Empfehlungen geben, wie der oder die Betreffende weiter gefördert werden sollte. "Wir haben die Menschen hier in elf Monaten gut kennen gelernt und können ihre Stärken und Schwächen einschätzen", so Maack.
Am kommenden Montag geht das Projekt "Sozialladen" in seine zweite Runde. 22 neue Teilnehmer werden aufgenommen. Insgesamt sollen es wieder 30 sein.
Im Sozialladen ist nach dem Tag der offenen Tür wieder Platz für neue Spenden, worum die Mitarbeiter und Teilnehmer die Dessauer herzlich bitten. Insbesondere Möbel, Kinderbekleidung und Fahrräder seien gefragt. Künftig wird der Sozialladen alle sechs Wochen zu solch einem "Verkaufstag" einladen.
Kontaktaufnahme über Telefon 0340 / 2 16 99 71. Spenden werden auf Wunsch auch abgeholt.