Dessau-Roßlau Dessau-Roßlau: Nach Drogenrazzia sechs Männer in Untersuchungshaft
Dessau-Roßlau/MZ. - Den Beschuldigten wird vorgeworfen, inbis zu 900 Fällen Drogen aller Art verkauft zu haben, wie Polizei undStaatsanwaltschaft am Donnerstag mitteilten. Sie sollen insbesonderemit Heroin und Kokain gehandelt und die Drogen auch an Kinder undJugendliche verkauft haben. Die Männer sitzen in Untersuchungshaft.
Aufgrund des Verdachts des Drogenhandels in der Nähe einesGymnasiums habe die Polizei am Mittwoch zwei Gebiete am Stadtparkvorübergehend abgesperrt. Dabei seien Heroin, Kokain, Haschisch,Marihuana, Bargeld, ein Klappmesser und Pfefferspray sichergestelltworden. Ein 37-Jähriger, dem die Polizei in ein Geschäft gefolgt war,wurde vorübergehend in Gewahrsam genommen.
Der frühere Inhaber dieses Geschäftes sei Mouctar Bah gewesen.Gegen ihn sei kein Ermittlungsverfahren eingeleitet worden, betontendie Ermittler und widersprachen anderslautenden Angaben im Internet.Der Mann war am Sonntag mit der Carl-von-Ossietzky-Medaille derInternationalen Liga für Menschenrechte für seinen Einsatz zurAufklärung der Todesumstände seines Freundes Oury Jalloh geehrtworden. Der Asylbewerber war im Januar 2005 bei einem Brand in einerDessauer Polizeizelle umgekommen. Zwei Polizisten waren im Dezember2008 vom Vorwurf freigesprochen worden, eine Mitschuld am Tod des 23-Jährigen zu tragen. Der Bundesgerichtshof (BGH) will am 7. Januarentscheiden, ob das Urteil gegen einen der beiden Beamten rechtenswar.