Dessau-Roßlau Dessau-Roßlau: Bürgerarbeit auch für den Sport
DESSAU-ROSSLAU/MZ/SB. - Die Koordinierungsstelle für die Bürgerarbeit sei in intensiven Gesprächen, auch mit dem Stadtsportbund. Das Interesse an dem Programm sei groß.
"Der Sport ist gerade prädestiniert für die Bürgerarbeit", zeigte sich Krause verwundert über die Befürchtungen, die Bürgerarbeit werde in der Stadt Dessau-Roßlau auf soziale und kulturelle Bereiche konzentriert. Die Befürchtungen hatte Roland Jaesche, Geschäftsführer von Blau-Weiß Dessau, gegenüber der MZ geäußert.
Um sein 52 000 Quadratmeter großes Sportgelände auf den Kreuzbergen zu bewirtschaften, beschäftigt sein Verein über das Programm "KommunalKombi" einen Mitarbeiter. Diese Stelle entfällt aber ab 2011. "Wir waren der Überzeugung, dass den Sportvereinen wie in anderen Kommunen auch durch die Bürgerarbeit geholfen wird." Das aber solle nun ausgeschlossen werden, ist Jaesche frustriert und verärgert. "Es hat den Anschein, dass einigen Verantwortungsträgern der Stadt die Bedeutung des Sports auch für den sozialen Frieden nicht bewusst ist."
"Wir haben noch nicht mal die Vordrucke für die Anträge da, die beim Bundesverwaltungsamt eingereicht werden müssen", erklärte Krause. Das Bundesverwaltungsamt prüft, ob mit der Bürgeramt eine zusätzliche Stelle im öffentlichen Interesse geschaffen wird, die keinen regulären Arbeitsplatz vernichtet. Das sei, so Krause, Voraussetzung für eine Genehmigung.
In Dessau-Roßlau befinde man sich gerade erst in der Aktivierungsphase. In den vergangenen Tagen haben 600 Langzeitarbeitslose über 45 Jahre Post vom Jobcenter bekommen, um Interessenten für die Bürgerarbeit zu finden. Frühestens ab Frühjahr 2011 sollen 200 Bürger-Arbeitsplätze in Dessau-Roßlau geschaffen werden.
Die Bürgerarbeit ist ein im Jahr 2006 in Sachsen-Anhalt gestartetes Modellprojekt, das jetzt auf das gesamte Bundesgebiet ausgeweitet wird. Mit der Bürgerarbeit erhalten Langzeitarbeitslose drei Jahre lang einen Arbeitsvertrag für eine 30-Stunden-Woche mit einem Entgelt von 900 Euro plus 180 Euro Sozialversicherung. Der Bürgerarbeiter soll gemeinnützige und zusätzliche Arbeit erledigen. In den drei Jahren von einem Coach begleitet und somit parallel für den ersten Arbeitsmarkt qualifiziert.