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Dessau-Roßlau Dessau-Roßlau: Bärenstark und preisgekrönt

Von ILKA HILLGER 29.01.2012, 19:51

DESSAU/MZ. - Im vergangenen Jahr rief die Initiative "Leuchttürme für Bildung und Kultur" den Schülerwettbewerb "Anhalt: bärenstark!" aus. Kinder konnten bis Mitte September ihre Arbeiten einreichen und auf diesen zeigen, was für sie Anhalt bedeutet: Landschaften, Gebäude, Dinge, Menschen und Tiere. Am Samstag wurden nun die Gewinner präsentiert und dafür wurde ein würdiger Rahmen gefunden.

Preise und Ausstellung

Eingeladen hatte die Initiative für die Preisverleihung in die Orangerie des Georgiums, dem Interim der Anhaltischen Gemäldegalerie, die für zwei Jahre während ihrer Sanierung geschlossen ist. Die Einweihung des Ersatzortes übernahmen zunächst Musiker der Anhaltischen Philharmonie und Schauspielerin Ellen-Jutta Poller mit einem musikalisch-literarischen Programm. Die Preisverleihung und die Eröffnung der Ausstellung mit den Schülerarbeiten schloss sich an.

"Wir glauben mit dieser Ausstellung einen gewichtigen Beitrag zu Anhalt 800 zu leisten", stellte Galeriedirektor Nobert Michels seiner Einführung voran. Er danke vor allem Professor Christos Zouboulis für dessen Initiative. "Er hat den Wettbewerb zu seinem Anliegen gemacht und ihn vehement gefördert", so Michels über Zouboulis, den berufliche Pflichten am Wochenende auf einen Kongress in Griechenland führten. Für die Jury des Wettbewerbs im Publikum saßen jedoch Lehrerinnen des Gropius-Gymnasiums und des Philanthropinum s und Carola Lakotta-Just, die als Vizepräsidentin der Europäischen Bewegung Sachsen-Anhalt auch für einen der Hauptpreise sorgte: eine Reise zum Europaabgeordneten Horst Schnellhardt im Europäischen Parlament nach Straßburg. Ohnehin waren die Preise äußerst attraktiv. Eine Reise ins "Phaeno" in Wolfsburg (Autohaus Heise), zwei Fahrräder (Fahrradland Dornfeld), I-Pods (Karstadt) und Freikarten für Dessolino wurden zur Verfügung gestellt, erstaunlich ist, dass angesichts dessen lediglich 80 Arbeiten für den Wettbewerb eingereicht wurden.

Sie sind nun alle bis 26. Februar in der Orangerie ausgestellt und stehen stellvertretend für die Vielfalt Anhalts. "Kein leichtes Thema", nannte Norbert Michels die Vorgabe des Wettbewerbs und griff nur ein paar Beispiele für die Fülle der Motive heraus. So fand sich für Kinder Anhalt in einer Eisdiele, im elterlichen Garten und natürlich auch in den bedeutenden Gebäuden der Region. Auch eine Mona Lisa und Schloss Neuschwanstein gehörten zu den Darstellungen. "Es hat uns sehr bewegt, dass man dem Georgium zu einer Mona Lisa verholfen hat", lachte Michels. Viele Fotografien und Naturstudien befanden sich zudem unter den Einreichungen, für Michels ein Zeichen dafür, wie sehr die Natur auch Anhalt definiert.

15 Arbeiten der Kinder wurden am Sonnabend den Besuchern näher vorgestellt, denn sie finden Aufnahme in einen Kalender, der im September erscheinen soll. Neben den Preisträgern fanden die Bilder von Valerie Michels, Maximilian Kühn, Martha Nahlik, Anna von Bülow, Philipp Nolze, Leon Schwalm, Luise Rexin und Linda Schmidt Eingang in den Kalender. Die elfjährige Zerina Kaps erhielt für ihre außergewöhnlichen Fotografien einen Sonderpreis und ein solcher ging auch an Marie-Luise Winterstein, die als Vierjährige außer Konkurrenz "fröhlich, unbeschwert und einem Kandinsky fast ebenbürtig" (Michels) ihre Anhalt-Sicht zum Wettbewerb beitrug.

Preise für Sieger und Platzierte

Die jungen Preisträger unterstrichen schließlich, wie bärenstark Anhalt sein kann. So im Bild von Fiona Kaps, die das Wappentier zottelig und würdevoll in einen goldenen Rahmen setzte, oder bei Lina Preußner, die den Bären mit Hanteln trainieren lässt und sich ihm als Selbstporträt zur Seite stellt. In einer Mischung aus Malerei und Collage siegte Clara Katrin Kushner aus Zerbst in ihrer Altersklasse mit einer Stadtansicht, vor der sich eine bunte Faschingsgesellschaft versammelt. Im Stil des Art Deco überzeugte ein Emblembild zum Dessauer Stadtjubiläum von Juliane Dörner die Jury in der zweiten Altersgruppe, Juliane Lenz aus Wittenberg begeisterte mit einer Collage, in der sich das Foto einer Elblandschaft in Malerei fortsetzt, und Preisträger Angelo Mibel aus Dessau fügte in seine Collage gar plastische Elemente ein. "Ausgewogen und in allen Details stimmig", würdigte Nobert Michels die Siegerarbeit. Tüten mit Trostpreisen ließen am Samstag aber auch die Nichtprämierten mit einer kleinen Anerkennung nach Hause gehen.