Dessau-Roßlau Dessau-Roßlau: Ausgezeichnete Magnetfelder
DESSAU-ROSSLAU/MZ. - In den drei Stunden zuvor hatte der Wettbewerb, den das Dessauer Autohaus 2011 zum vierten Mal ausgeschrieben hatte, im Rahmen der alljährlichen Vernissage seinen Höhepunkt in der Alten Feuerwache in der Wasserwerkstraße gefunden. Moderne, ambitionierte Kunst aus der Region und der halben Republik in der Kulisse dieses industrieromantischen Ortes: Der Abend war ein Magnet für gut 150 geladene Gäste.
Oliver Krüger, Geschäftsführer des "Heise"-Autohauses, wies dann auch noch einmal auf die positive Entwicklung des Wettbewerbes hin. "Wir wollten von Anfang an Künstlern aus der Region eine hochwertige Präsentationsmöglichkeit bieten. Um den Anspruch und die Herausforderung zu erhöhen, haben wir diesen Preis bundesweit geöffnet. Und das, was wir hier nun präsentieren, gab es an Umfang, Qualität und Vielfalt in den zurückliegenden Jahren so noch nie." Tatsächlich zeigt die Ausstellung mit den 80 besten von über 130 zum Hauptpreis eingereichten Arbeiten ganz unterschiedliche künstlerische Herangehensweisen an das Wettbewerbsthema "Energie". Große, dreiteilige Malereien, kleinformatige Drucke und Grafiken, Arbeiten aus Berlin, Chemnitz, Krefeld, Hamburg, Hannover, Heidelberg und Dessau-Roßlau.
Nach dem Ablauf der Bewerbungsfrist Ende April hatte sich die Jury im Mai zwei Mal zusammengefunden, um eine Vorauswahl der eingereichten Arbeiten zu treffen, die Preisträger festzulegen, die Beiträge für den Ende August erscheinenden Kalender auszuwählen und eine spannende, nachvollziehbare Ausstellung zusammenzustellen. Neben dem ehemaligen Dessauer Kulturamtsleiter Gerhard Lambrecht, den Künstlerinnen Katrin Zickler und Irene Leps, waren Reinhard Melzer vom Anhaltischen Kunstverein und Schirmherrin Helga Heise an der Bewertung und Auswahl der Arbeiten beteiligt. "Keine leichte Entscheidung", wie Helga Heise während der Vernissage bestätigte, "aber eine sehr spannende Aufgabe." Die Besucher konnten sich davon überzeugen: Dank einer Leihgabe der Hochschule Anhalt, die hochwertige Rahmen in unterschiedlichem Format zur Verfügung stellte, stimmte zudem die Präsentation auf den geweißten Klinkerwänden des alten Feuerwehrturms.
Gegen 20.15 Uhr zogen Helga Heise und Bernd Lambrecht unter den Augen aller Anwesenden die Gewinner aus den Briefumschlägen. Den Hauptwettbewerb konnte die vollkommen sprachlose Gisela Löser aus Dessau mit ihrer Arbeit "Magnetfelder" für sich entscheiden. Jonas Münnich, gerade 17 Jahre alt und Sohn des Hauptpreissiegers aus dem ersten Wettbewerbsjahr, überzeugte die Jury mit seiner Arbeit "Woody". Beide gingen mit Schecks in Höhe von 1 000 beziehungsweise 250 Euro nach Hause.
Die Ausstellung ist vom 1.6. bis zum 11.6., wochentags von 14 bis 18 Uhr und am Wochenende von 9 bis 13 Uhr zu sehen. Der Zugang erfolgt über die ehemalige Feuerwehreinfahrt in der Wasserwerkstraße.