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Dessau-Roßlau Dessau-Roßlau: Attraktionen am Wegesrand machen Tour zum Erlebnis

Von JANINE SCHARF 20.04.2011, 17:35

ORANIENBAUM/MZ. - Die ersten Meter des Weges sind weich und uneben. "Es ist wie eine Massage", beschreibt Ilona Langwitz vom Förder- und Landschaftspflegeverein Biosphärenreservat Mittelelbe (FÖLV) das Gefühl. Zum ersten Mal geht sie zusammen mit den Verantwortlichen und einigen Neugierigen den neugestalteten Naturerlebnispfad im Biosphärenreservat.

"Für die Kinder ist es jetzt hier sehr angenehm, weil sie nicht mehr an der Straße entlang laufen müssen", erklärt Langwitz, die schon mit vielen Schülern Führungen durch den Auenwald gemacht hat.

Für die Neugestaltung des Weges - man bewegt sich jetzt parallel zum Hauptverbindungsweg zwischen Informationszentrum und dem Verwaltungssitz Kapenmühle durch den angrenzenden Wald - gab es gute Gründe: die Sicherheit der Gäste, die zu lange Strecke des alten Rundweges und die Ruhe des Friedwalds auf der anderen Straßenseite, erklärt Carola Schuboth vom FÖLV. Zusammen mit Andreas Regner hat sie in den letzten Wochen die Arbeiten am neuen Pfad vorangetrieben; die Planungen stammen aus dem Jahr 2009 und konnten dank Fördermittel des Landes realisiert werden.

Doch nicht nur die Streckenführung im Auenwald hat sich verändert. Auch die Beschilderung aller Pfade wurde vereinheitlicht und neben den bewährten Erläuterungen zu Baumarten und Tieren in Form von Tafeln mit verschiedenen Aktionsmöglichkeiten und Anziehungspunkten für die Besucher ausgestattet. So zum Beispiel mit einem Holzxylophon und dem Rindenhaus. Das wurde in den letzten Tagen von einem Betonklotz - es ist ein altes Trafohäuschen - zu einem Schmuckstück voller Leben, berichtet Schuboth. Außen bietet es Platz für allerlei Insekten, natürlich in deren eigenem Hotel, und innen sollen künftig Fledermäuse ein Zuhause finden. "Noch warten wir aber auf diese Gäste", erklärt Regner. Größere Junior-Ranger könnten dann die Tiere später im Rindenhaus beobachten.

Der neue Lehrpfad, der den Rundkurs im Auenwald vervollständigt, führt natürlich ebenso an der beliebten Biberfreianlage vorbei. "Dort gab es vergangenen Sonntag eine freudige Überraschung", berichtet Biosphärenreservatsmitarbeiter und Biberexperte Peter Ibe. Das in der Anlage lebende Biberpaar hat nach 105 Tagen Tragezeit ein Jungtier geboren. Es wog bei der Geburt 500 bis 600 Gramm und wird in den nächsten acht Wochen von der Mutter gesäugt. "Aus Rücksicht bleibt die Biberfreianlage deshalb für Besucher geschlossen", erklärt Ibe.

Der neue Lehrpfad bietet trotzdem allen Besuchern einen schönen Aufenthalt, meint Schuboth mit Blick auf die kommenden Feiertage. Der Pfad ist gelungen, findet auch Führerin Langwitz. Ihrer nächsten Schulgruppe wird somit im Biosphärenreservat bestimmt nicht langweilig.