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Nach Wahlniederlage der SPD Deshalb zieht Ex-Innenminister Holger Hövelmann doch noch für Dessau in den Landtag ein

Von Daniel Salpius Aktualisiert: 06.10.2021, 12:26
Holger Hövelmann SPD
Holger Hövelmann SPD Thomas Ruttke

Dessau/Wittenberg/MZ - Für die Region Dessau-Roßlau und Wittenberg wird gut vier Monate nach der Landtagswahl noch ein weiterer Abgeordneter ins sachsen-anhaltische Parlament einziehen. Der langjährige Abgeordnete und ehemalige SPD-Innenminister Holger Hövelmann kann nachrücken, weil Sozialministerin Petra Grimm-Benne und Wissenschaftsminister Armin Willingmann (beide SPD) ihre Mandate für ihre Ministerposten in der neuen Regierung niedergelegt haben.

Noch ist Hövelmanns Mandat nicht amtlich. Es brauche noch die offizielle Bestätigung durch die Landeswahlleiterin, sagte er am Montag auf MZ-Nachfrage. Mit dieser rechne er spätestens zum Wochenende.

Hövelmann war im Wahlkreis 27 (Dessau-Roßlau-Wittenberg) als Direktkandidat angetreten, war jedoch mit 12,1 Prozent nur auf Platz 3 gelandet

„Ich freue mich, dass ich nun doch wieder mitgestalten darf“, sagte Hövelmann. Wobei die Situation tragisch sei. „Wenn zur Landtagswahl schon dieselbe Stimmung geherrscht hätte, wie aktuell, wäre die SPD doppelt so groß geworden“, spielte der Politiker auf den Wahlerfolg der Sozialdemokraten bei der Bundestagswahl an. Dann, so seine Botschaft, hätte er gar nicht nachrücken müssen. „Das Wahlergebnis schmerzt noch“, gibt er zu.

Hövelmann war im Wahlkreis 27 (Dessau-Roßlau-Wittenberg) als Direktkandidat angetreten, war jedoch mit 12,1 Prozent nur auf Platz 3 gelandet. Durch das schlechte Abschneiden seiner Partei (7,5 Prozent) hatte es für ihn mit Listenplatz 10 auch über die Zweitstimme eigentlich nicht für den Wiedereinzug gereicht.

Dabei bleibt es für die SPD in der neuen Regierung zwischen CDU und FDP schwer, das eigene Profil zu schärfen. „Wir haben im Koalitionsvertrag Wert auf unsere Themen gelegt“, so Hövelmann. „Aber ja, es wird eine Herausforderung, sie umzusetzen, richtig zu kommunizieren und entsprechend als SPD erkennbar zu sein.“

Mit dem SPD-Politiker kommen nun sieben Landtagsabgeordnete aus der Region Dessau

Hövelmann rechnet mit einer spannenden Legislatur, in der die Weichen für die nächsten zehn bis 20 Jahre gelegt würden. Aber auch mit einer arbeitsreichen, da sämtliche Themen auf deutlich weniger SPD-Abgeordnete in der Fraktion verteilt würden. Hövelmann wird als Sprecher verantwortlich sein für die Bereiche Wirtschaft/ Tourismus, Rechtspolitik, Kultur, Medien/ Europa.

Mit dem SPD-Politiker kommen nun acht Landtagsabgeordnete aus der Region Dessau. Neben Hövelmann sind das Anja Schneider und Katrin Tschernich-Weiske (CDU), Margret Wendt und Nadine Koppehel ( AfD), Cornelia Lüddemann (Grüne), Heide Richter-Airijoki (SPD) und Jörg Bernstein (FDP).