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Der Tag nach Friederike Der Tag nach Friederike: Trauerweide umgestürzt Bahnstrecke noch gesperrt

19.01.2018, 08:15
Die Feuerwehr hatte am Donnerstag mit zahlreichen umgestürzten Bäumen zu tun.
Die Feuerwehr hatte am Donnerstag mit zahlreichen umgestürzten Bäumen zu tun. Feuerwehr

Dessau-Rosslau - Am Tag nach „Friederike“ hat in Dessau-Roßlau das Sichten der Schäden, das Aufräumen und das Bilanzziehen begonnen: Dessau-Roßlaus Feuerwehren haben wegen des Sturmtiefs insgesamt 113 Einsätze gefahren. Über 100 Kameraden waren im Einsatz. Das hat Martin Müller von der Feuerwehr erklärt.

Die erste Alarmierung sei am Donnerstag gegen 14.30 Uhr erfolgt, der letzte Einsatz wurde am Freitagmorgen gegen 5.30 Uhr abgearbeitet. „Es ist davon auszugehen“, schätzte Müller ein, „dass es bei Tagesanbruch zu weiteren Einsätzen im Zusammenhang mit dem Orkantief Friederike kommen wird.“

Eine Schadenssumme lässt sich durch die Feuerwehr nicht beziffern. Personenschäden im Stadtgebiet sind nicht bekannt. Hauptsächlich hat es sich bei den Einsätzen um umgestürzte Bäume gehandelt, die teilweise auch auf Autos gefallen sind.

An einigen Grundstücken sind Bäume auf Dächer der Wohnhäuser gestürzt. „Auf Grund der Wetterlage konnten nicht an allen Einsatzstellen die Gefahrstellen beseitigt werden“, erklärte Müller. „Hier werden heute Vormittag weitere Maßnahmen geprüft und festgelegt.“ Hierbei handelt es sich  zum Beispiel um Häuser in Roßlau und in Dessau-Süd wo Bäume auf Gebäude gestürzt sind.

An einigen Objekten sind Schäden an den Dächern wie lose Dachziegel und lose Dachpappe zu verzeichnen. Hier musste zum Beispiel die Hans-Heinen-Straße durch die Feuerwehr gesperrt werden, um Verkehrsteilnehmer vor eventuell herabstürzender Dachpappe zu schützen. Hier konnte aus Witterungsgründen keine Dachsicherung vorgenommen werden. Die Arbeiten mussten ebenfalls auf Freitagvormittag verschoben werden.

Große Probleme gibt es am Freitagvormittag noch bei der Bahn. Zwischen Bitterfeld und Dessau fährt weiterhin kein Zug. Derzeit wird versucht, einen Schienenersatzverkehr aufzunehmen. Ebenfalls keine Züge fahren zwischen Dessau und Berlin.

Die Stadtwerke dagegen gaben am Freitag größtenteils Entwarnung. „Alle am Donnerstag noch unversorgten Straßen im Stadtgebiet Dessau waren am Abend wieder am Netz“, sagte Stadtwerke-Sprecher Christian Mattke. Bei einzelnen Liegenschaften im ländlichen Bereich Roßlau wie am Spitzberg soll die Stromversorgung voraussichtlich im Tagesverlauf wieder aufgenommen werden.

Auch die kaputte Oberleitung der Straßenbahn in der Kavalierstrasse konnte rechtzeitig repariert werden. Der Betrieb konnte zum Fahrplanstart wieder aufgenommen werden. Ebenso ist der Bahnübergang Kabelweg (Deutsche Bahn) wieder in Betrieb, so dass auch die Buslinie 16 hier wieder verkehren kann. Dort hatte es am Donnerstag Funktionsstörungen gegeben.

Eine Einschränkung für die Dessauer Buslinien gibt es derzeit noch in der Hans-Heinen-Straße durch die dort lose Dachpappe. Der Bereich wird umfahren.

"Friederike" hat aber vor allem in den Wäldern um Dessau schwere Schäden hinterlassen.  Im Georgengarten hat es einen  besonders markanten Baum umgeworfen: Eine der beiden bekannten Trauerweiden liegt nun im Viereckteich. Auch an den Meisterhäusern hat Friederike einige alte Kiefern zum Umstürzen gebracht. Zum Glück fiel kein Baum auf das Welterbe. (mz)

Die Trauerweide liegt im Viereckteich.
Die Trauerweide liegt im Viereckteich.
Ruttke