Den Traumberuf finden Den Traumberuf finden: Lehrstellenoffensive findet zum 21. Mal in Dessau statt

Dessau - Der Platz wird knapp, an einer Schallmauer wird gekratzt und für einige Aussteller wird es im wahrsten Wortsinne eine Premiere: Wenn am Sonnabend, 26. Oktober, zur 21. Lehrstellenoffensive ins Anhaltische Berufsschulzentrum eingeladen wird, dann sind erstmals fast 70 Firmen und Anbieter mit zahlreichen Mitarbeitern und Auszubildenden dabei.
Darunter sind auch die 18-jährigen Zwillinge Benjamin und Alexander Biermann von der Firma FVK Faserverstärkte Kunststoffe Dessau. Die stellt hauptsächlich Bauteile für Schienenfahrzeugkunden her.
Von 10 bis 14 Uhr können sich Schüler und ihre Eltern über 100 verschiedene Ausbildungsmöglichkeiten, Praktikumsplätze, duale Studiengänge und berufliche Chancen in der Region informieren. Bei den Biermann-Zwillingen, Auszubildende im zweiten Lehrjahr, können sie unter anderem erfahren, was es mit der Ausbildung zum Verfahrensmechaniker für Kunststoff- und Kautschuktechnik auf sich hat. Und wie die früheren Schüler der Dessauer Sekundarschule Kreuzberge überhaupt auf diesen Beruf und ihren Arbeitgeber auf dem früheren Dessauer Waggonbau-Gelände gestoßen sind.
„Die Zeiten, als sieben Bewerbungen auf eine Ausbildungsstelle kamen, sind längst vorbei“
Stefanie Sparenberg, Prokuristin bei FVK, kann sich noch gut an die erste Begegnung mit Beiden erinnern: Die war auf der Lehrstellenoffensive. „Beide waren in Begleitung ihrer Eltern da und hatten sogar ihre Bewerbungsmappen dabei“, erzählt sie. „Das war clever.“ Die jungen Männer, zu deren Hobby der Bau von Modellbooten gehört, wollten gerne zusammen eine Ausbildung machen.
Bei FVK hat das geklappt. Für Benjamin und Alexander Biermann war das, wie die beiden wortkargen Männer feststellen, die richtige Wahl. Auch für Sparenberg war sie das. „Man muss sich immer die Leute und nicht nur die Noten auf dem Zeugnis angucken“, sagt sie. Eine erste Gelegenheit, sich gegenseitig kennenzulernen, gibt es auf der Lehrstellenoffensive.
Deshalb ist die Firma auch wieder mit dabei. „Die Zeiten, als sieben Bewerbungen auf eine Ausbildungsstelle kamen, sind längst vorbei“, weiß die Prokuristin. Heute könnten die jungen Leute vielmehr unter zahlreichen Angeboten auswählen.
Welche Arbeit muss gemacht werden? Wie viel verdient man?
Doch was verbirgt sich hinter den Berufsbezeichnungen? Welche Arbeit muss gemacht werden? Wie viel verdient man? Welche Voraussetzungen muss man mitbringen? Wie sind die Arbeitsbedingungen im Betrieb? Werden die Auszubildenden nach dem Ende der Lehre übernommen? Das und noch viel mehr kann beim Messebesuch in Erfahrung gebracht werden.
Und damit es eben auch jungen Leuten ab der 8. Klasse leichter fällt, ihre Fragen loszuwerden, sind an zahlreichen Firmen-Ständen eben auch Auszubildende mit dabei, wie Marion Kopelke, Sprecherin von der Agentur für Arbeit Dessau-Roßlau-Wittenberg, sagt.
Das Problem: Jugendliche hätten oft viele mittelständischen Firmen gar nicht im Blick
Um neugierig auf die 21. Lehrstellenoffensive zu machen, die gleichzeitig mit dem Tag der offenen Tür im Berufsschulzentrum „Hugo Junkers“ stattfindet, sind an den Schulen in Dessau-Roßlau und im Umland 2 500 Flyer verteilt worden.
„Die Berufswahl ist eine der wichtigsten Entscheidungen im Leben“, stellt Arbeitsagenturchefin Karina Knie-Nürnberg dazu fest. „Wir wollen den Schülern eine berufliche Perspektive vor der Haustür aufzeigen.“ Das Problem: Jugendliche hätten oftmals die vielen mittelständischen Firmen bei der Lehrstellensuche gar nicht im Blick, so Stefanie Mocker, Kreissprecherin der Wirtschaftsjunioren Dessau, „obwohl sie beste Beschäftigungschancen bieten“. Der Besuch am Sonnabend im Berufsschulzentrum kann den Blick weiten. (mz)
Die 21. Lehrstellenoffensive, organisiert von Wirtschaftsjunioren und Agentur für Arbeit, findet am 26. Oktober von 10 bis 14 Uhr im Berufsschulzentrum „Hugo Junkers“, Junkersstraße 30, statt. Über 100 Berufe von A wie Anlagenfahrer bis Z wie Zerspanungsmechaniker können dort erlebt und kennengelernt werden.
Vorgestellt werden sie von rund 70 Firmen aus Dessau-Roßlau sowie der Region (unter anderem Zerbst, Köthen, Aken, Bitterfeld). Angeboten werden Schauvorführungen, Vorträge zu Themen aus der Berufswelt, ein Berufswahlmappencheck und der direkte Kontakt zu Firmen und Azubis. Für kleine Geschwisterkinder wird eine kostenfreie Kinderbetreuung angeboten.