Deetzer Teich Deetzer Teich: Am Donnerstag Anhörung in Magdeburg
Magdeburg/MZ. - Am Donnerstag wird sich der Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten des Magdeburger Landtages während einer Anhörung mit einem Problem befassen, das die Bewohner des Vorflämings schon sein gut einem Jahrzehnt beschäftigt: Der Grundwasserspiegel geht zurück, und in dessen Folge sanken auch zunehmend die Wasserspiegel von Nuthe, Schweinitzer Teichen und dem Deetzer Teich, in dem zurzeit noch eine Fischwirtschaft betrieben wird.
Von dieser aber steht zu befürchten, dass sie eines Tages sterben wird. Nämlich dann, wenn der Deetzer Teich Steppe geworden ist, wie es seine ehemaligen Schweinitzer Fischteich-Brüder bereits seit 1996 sind.
Verantwortlich gemacht für das Absinken des Grundwasserspiegels wird vom Bauernverband "Mittlere Elbe", Naturschützern und davon existenziell Betroffenen das Wasserwerk Lindau, das zur Trinkwassergewinnung im Vorfläming Grundwasser abpumpt. Im September des Vorjahres sah sich die Arbeitsgruppe Wasser des Bauernverbandes "Mittlere Elbe" anhand der prekären Lage am Deetzer Fischteich dazu veranlasst, zu einem Vor-Ort-Termin dort einzuladen - nachdem auf jahrelanges Drängen des Verbandes sich in Magdeburger Ministerien wenig bis nichts bewegt hatte. Obwohl das Problem des sinkenden Grundwassers zumindest seit 1993 bekannt ist.
An diesem Vor-Ort-Termin hatte auch Rosemarie Hajek teilgenommen. Die Cobbelsdorfer Landtagsabgeordnete der SPD hat seinerzeit versprochen, sich der Sache anzunehmen und in Magdeburg etwas in Bewegung zu setzen. Im Ergebnis ihrer Bemühungen ist die Anhörung im zitierten Ausschuss angeregt worden.
Hierbei haben der Bauernverband "Mittlere Elbe", der Bürgerbeirat Naturschutz, der Landesbauernverband, der Landesfischereiverband, Landrat Holger Hövelmann (SPD), der Landvolkverband, der Verband der Nebenerwerbslandwirte des Landes und andere die Möglichkeit, ihre Bedenken gegen die großdimensionierte Wasserfassung durch das Lindauer Wasserwerk vorzutragen. Gleichzeitig erhält der Betreiber des Wasserwerkes die Gelegenheit zur Argumentation.
"Wir haben am Donnerstag unsere ganz normale Ausschusssitzung", informierte Rosemarie Hajek die MZ am Telefon. "Die wird unterbrochen. Ab 10.30 Uhr werden wir uns zusätzlich zur ursprünglichen Tagesordnung mit der Wassersituation am Deetzer Teich beschäftigen."
Während des Vor-Ort-Termins im September an diesem Gewässer hatte der Bauernverband "Mittlere Elbe" noch moniert, dass seine Arbeitsgruppe Wasser seit 1996 kontinuierlich versucht habe, jährlich drei bis vier Mal in Magdeburg den Ball in dieser Sache ins Rollen zu bringen, jedoch nie etwas Ernstzunehmendes daraufhin geschehen sei. Selbst nach Vorstellung eines vom Verband in Auftrag gegebenen Gutachtens im Jahr 2000 habe man keine Reaktion verspürt. Kommentar, Seite 9