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Debatte um Umweltbundesamt Debatte um Umweltbundesamt in Dessau: OB Kuras wehrt sich gegen Kritik der Bürgerliste an ihm

30.01.2019, 09:12
Am Umweltbundesamt arbeiten rund 980 Mitarbeiter.
Am Umweltbundesamt arbeiten rund 980 Mitarbeiter. Ruttke

Dessau-Roßlau - Die Debatte um die Präsenz der Leitung des Umweltbundesamtes (Uba) in Dessau war schon abgeebbt. Nun meldet sich Oberbürgermeister Peter Kuras erneut zu Wort - zum letzten Mal, wie er erklärt. Kuras reagiert damit auf eine Kritik der Bürgerliste Dessau-Roßlau. „Ich habe zu keinem Zeitpunkt die Arbeit und das Engagement der Uba-Mitarbeiter kritisiert.“ Zuvor hatte Holger Schmidt von der Bürgerliste ein lokales Engagement der Beschäftigten hervorgehoben, das der OB „nicht gering schätzen“ solle.

„Die Intention ist, dass sich die Behörde stärker in der Region verwurzelt und als Impulsgeber versteht“, erklärt Kuras. Dies sei „eben auch maßgeblich von der Präsenz der Leitung und von der Anzahl und Qualität der Veranstaltungen hier am Hauptsitz abhängig“. Dass sich Uba-Mitarbeiter in der Stadt engagieren, sei bekannt und werde geschätzt.

Bürgerliste hatte die Auseinandersetzung als „kleinliche Nörgelei“ bewertet

In der Debatte hatten sich seit Dezember der CDU-Bundestagsabgeordnete Sepp Müller, Kuras und Ministerpräsident Rainer Haseloff (CDU) geäußert. Sie forderten eine höhere Präsenz der Behördenleitung und mehr Veranstaltungen. Dagegen argumentierte das Uba, dass sich der Erfolg der Arbeit nicht an der Präsenz der Leitung ablesen lasse.

Außerdem verhindere eine schlechte Bahnanbindung Dessaus eine Steigerung der Veranstaltungen. Die Bürgerliste hatte die Auseinandersetzung als „kleinliche Nörgelei“ bewertet, die ein „ratloses Bild von der Verwaltung“ vermittele. Der OB agiere unsachlich.

Die Kritik weist Kuras zurück. Mit der Nicht-Anwesenheit beim Neujahrsempfang habe die Uba-Präsidentin eine „gute Möglichkeit ungenutzt verstreichen lassen“, im Beisein von hochrangigen Gästen und etwa 1.000 Bürgern „zu signalisieren, dass sie sich dem Hauptsitz ihrer Behörde wirklich verbunden fühlt“.

Künftig wolle sich Kuras nicht mehr zum Thema äußern

Die Bahnanbindung sieht Kuras zudem zu schlecht geredet. Seit 2012 gelte ein Ein-Stunden-Takt mit einer Fahrtzeit von 93 Minuten. Ein Fernzug zwischen Berlin und Dessau würde rund 80 Minuten benötigen, zudem habe das Land die Erreichbarkeit des ICE-Verkehrs in Bitterfeld und Wittenberg verbessert. Hinzu komme: Der ICE-Verkehr Richtung Hannover wird stündlich in Magdeburg erreicht. Und: Während der Bauzeit am Köthener Bahnhof halten IC-Züge in Dessau.

„Es geht um die Vermeidung einer schleichenden Aushöhlung des Standortes“, so Kuras. Bisher habe der Ex-Vizepräsident Thomas Holzmann die Behörde repräsentiert und sei in der Region vernetzt gewesen. „Es ist nicht nur mein Wunsch, wenn eine Regelung greifen könnte, dass der folgende Vizepräsident seinen Geschäftsbereich am Hauptsitz hätte und vergleichbar präsent und ansprechbar wäre.“ Künftig wolle sich Kuras nicht mehr zum Thema äußern, um „mögliche Gespräche mit der Uba-Leitung nicht zu belasten, sondern konstruktiv im Sinne einer guten Lösung führen zu können“. (mz/lga)