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Boxen Boxen: Der Gefürchtete Taras Oleksiyenko

Von Daniel George 19.02.2014, 07:42
Noch siebenmal muss Taras Oleksiyenko, hier während der Dessauer Boxnacht, als Sieger den Ring verlassen - dann winkt wohl ein Titelkampf.
Noch siebenmal muss Taras Oleksiyenko, hier während der Dessauer Boxnacht, als Sieger den Ring verlassen - dann winkt wohl ein Titelkampf. Verein Lizenz

Dessau/MZ - Drei Profikämpfe, drei überzeugende Siege, immer ein vorzeitiges Ende, immer zu seinen Gunsten, teilweise nach nur wenigen Sekunden. Taras Oleksiyenko hat in seiner bisherigen Laufbahn als Profiboxer eigentlich alles richtig gemacht. Und doch steht der 29-jährige Ukrainer nun vor einem Problem: Laut seinem Trainer, Enrico Schnurre vom PSV 90 Dessau, fehlen ihm noch sieben Kämpfe bis ein Titelkampf in Angriff genommen werden kann. Die Suche nach Gegnern gestaltet sich allerdings äußerst schwierig.

„Wir wollen boxen, nicht sterben“

Enrico Schnurre hat die Geschichte schon tausendmal erzählt. „Taras saß eines Tages einfach mit seiner Sporttasche bei uns auf der Bank und wollte mittrainieren, der war einfach da, aus dem Nichts“, so sagt er. Heute meint das PSV-Urgestein: „So etwas passiert einem als Trainer nur einmal im Leben. In meinen 20 Jahren habe ich noch keinen erlebt, der so hart schlägt. Taras ist ein Ausnahmetalent.“ Das hat sich inzwischen herumgesprochen. „Und das“, meint Enrico Schnurre, „ist ja das Problem.“ In der Rangliste hat sich Oleksiyenko aufgrund seiner überzeugenden Siege im Cruisergewicht recht hoch angesiedelt. Potenzielle Gegner können gegen ihn allerdings nicht viele Punkte gewinnen, da er erst drei Kämpfe absolviert hat. Vielmehr besteht die Gefahr, gegen den schlagkräftigen Ukrainer viele Punkte zu verlieren. Gewinnen können gestandene Boxer im Duell mit dem PSV-Fighter also eigentlich nichts - und deshalb hagelte es in jüngster Vergangenheit Absagen. „In Deutschland Titelträger zu bekommen ist nahezu unmöglich“, meint Trainer Schnurre, dessen Anfragen oft eine negative Antwort gefunden haben. Einmal habe es laut Schnurre sogar geheißen: „Wir wollen boxen, nicht sterben.“ Eine Aussage, die zeigt, wie groß der Respekt vor dem vor noch gar nicht allzu langer Zeit gänzlich Unbekannten Oleksiyenko, der nicht ohne Grund „Mister X“ genannt wird, inzwischen ist.

Geld regiert die Box-Welt

Zumindest die nächsten zwei Auftritte sind inzwischen fix: Am 1. März soll Oleksiyenko in Leipzig boxen, am 5. April dann in Halberstadt. Mit zehn Kämpfen auf dem Konto kämen die Gegner kaum noch an seinem Schützling vorbei, meint Schnurre. Sieben Fights fehlen also noch, dann könnte es zum Titelkampf kommen. „Einen ganz großen Verband werden wir nicht kriegen, aber Taras braucht schon einen guten“, sagt Enrico Schnurre, der weiß, dass es für gute Gegner in den kommenden Kämpfen wohl vor allem eines brauchen wird: Geld. „Taras hat einige Sponsoren, wir müssen sehen, was sich machen lässt“, so sagt er und meint: „Ich bin optimistisch, dass wir Taras bei der diesjährigen Dessauer Boxnacht in einem Titelkampf sehen werden.“ Bis zum Dezember bleibt also noch Zeit. Das Rezept ist einfach: sieben Kämpfe, sieben Siege. Nur die Gegner müssen mitspielen.