Bogenschießen Bogenschießen: Erfolg für Dessauer Schützen in eigener Halle
Dessau/MZ. - "Das ist schon eine Wissenschaft für sich", sagt Steve Noack, 22, der für den TSV Einheit Dessau beim 10. Hallenpokal in der Muldestadt angetreten ist. Noack bestreitet die Recurve-Konkurrenz, das sind Bögen mit Visiereinrichtung und einfacher Sehne. Wesentlich mehr Eindruck machen die Compund-Geräte, bei denen die Sehne über eine Seilzugvorrichtung geführt wird. "Damit sind genauere Treffer mit weniger Kraftaufwand möglich", erklärt Noack, der für Jena in der ersten Bundesliga an den Start geht. "Leider können wir uns zur Zeit in Dessau keine Bundesliga-Mannschaft leisten", bedauert Willy Rohde, Abteilungsleiter Bogensport beim TSV Einheit.
Zum einen ist es schwer, eine komplette Mannschaft aufzustellen, und außerdem sind die Reisen für den kleinen Verein viel zu kostspielig. So müssen die Dessauer Talente wie Steve Noack, oder der derzeit verletzte Stefan Jäkel auswärts ihr sportliches Glück suchen. Mit Noack im Kader haben die Jenaer unlängst den Klassenerhalt geschafft, "für einen Meistertitel wird es in absehbarer Zeit wohl nicht reichen", schätzt er die Chancen seines Klubs realistisch ein.
Dafür hat er jetzt nach dem Hallenturnier in Dessau einen Pokal mehr in seiner Sammlung, er konnte die Herren-Konkurrenz mit 538 von 600 möglichen Ringen für sich entscheiden. Das ist auch die Qualifikation für die Deutsche Meisterschaft. Beim TSV Einheit hofft man jetzt, dass durch solche Erfolge, wieder Nachwuchs in den Verein gelockt werden kann. "Die Jugendarbeit liegt bei uns leider am Boden", beklagt Rohde.
Gründe gäbe es viele, zur Zeit würden jedenfalls nur acht Kinder und Jugendliche im Verein betreut. "Vielleicht lassen sich viele auch von den teuren Sportgeräten abschrecken." Ein professioneller Bogen kostet immerhin bis zu 3000 Mark. "Aber wir haben einfache Bögen zum Ausprobieren bei uns immer vorrätig."