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Biosphärenreservat «Mittlere Elbe» Biosphärenreservat «Mittlere Elbe»: Biber-Gastrecht in Steckby

Von Lothar Gens 14.11.2003, 19:01

Steckby/MZ. - Seine diesjährige Fangaktion hat er mit drei weiteren Gefährten weitgehend hinter sich gebracht und momentan "Pensionsgäste": Eine fünfköpfige Biberfamilie und zwei einzelne, ausgewachsene Tiere. Zwei Biberfamilien, die kurzes Gastrecht auf Ibes Grundstück in Steckby genossen hatten, befinden sich bereits in den Niederlanden, wo sie eine neue Burg für sich vorfanden. Denn die Tiere, die Ibe mit seinen drei "Spannemännern" einfängt, werden allesamt umgesiedelt. Die gerade bei ihm "wohnen", bekommen demnächst ein neues Zuhause in den Niederlanden.

Sie sind längst nicht die ersten. Schon 1973 ist im Gebiet des Biosphärenreservates, das es seit 1979 gibt, mit der Umsiedlung der Elbebiber begonnen worden. Ibe ist quasi ein Mann der ersten Stunde. Genau erinnert er sich an die ersten Aktionen, die damals zum Beispiel notwenig wurden, als ein Teil der Mulde trockengelegt wurde. Inzwischen hat er selbstredend jede Menge Erfahrung.

Dazu zählt, dass es optimal ist, im Oktober auf Biberfang zu gehen. "Dann sind die Jungtiere schon groß genug, um sich andernorts im Frühjahr ansiedeln zu können", erklärt der ausgewiesene Biberexperte. Und umgesiedelt werden immer komplette Biberfamilien.

Davor aber ist das Einfangen der Familien zu bewerkstelligen. Das heißt, fehlen Mitglieder, muss der Fänger-Trupp ein zweites oder drittes Mal ausrücken. Abends zwischen 18 und 24 Uhr. Und Peter Ibe weiß eines mittlerweile ganz genau: "Wenn man dann noch keinen hat, ist man entweder erfroren, oder man fährt nie nach Hause."