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Zwischenfall in Regionalexpress Betrunkener würgt im Zug nach Dessau Zugbegleiter und zerreißt dessen Hemd

In einem Regionalexpress auf dem Weg nach Dessau hat ein betrunkener Fahrgast einen Zugbegleiter gewürgt. Reisende fühlten sich im Zug nach Dessau belästigt, der Zugbegleiter griff ein. Dann eskalierte die Sitation. Der Angreifer fiel später noch einmal auf.

Aktualisiert: 14.07.2022, 16:13
In einem Regionalexpress auf dem Weg nach Dessau hat am Mittwoch ein Fahrgast einen Zugbegleiter gewürgt.
In einem Regionalexpress auf dem Weg nach Dessau hat am Mittwoch ein Fahrgast einen Zugbegleiter gewürgt. (Symbolbild: Karsten Klama/dpa)

Dessau/MZ - In einem Regionalexpress auf dem Weg nach Dessau hat am Mittwoch ein 38-jähriger betrunkener und aggressiver Fahrgast einen Zugbegleiter gewürgt.

Der Zwischenfall ereignete sich am Mittwoch gegen 8.45 Uhr. Der 38-jährige Fahrgast war in Begleitung zweier weiterer Männer. Das Trio trank nach Angaben der Bundespolizei Bier und verhielt sich unflätig, wovon sich andere Reisende gestört fühlten.

38-jähriger Mann beleidigte und bedrohte den Zugbegleiter in der Bahn nach Dessau

Der 20-jährige Zugbegleiter sprach die Männer daraufhin an und zeigte ihnen die Möglichkeiten auf, beim nächsten Zughalt die Bierdosen zu entsorgen, um den Zug weiternutzen zu können oder alternativ die Bahn zu verlassen. Daraufhin wurde der 38-Jährige zunehmend aggressiver, beleidigte den Kontrolleur mit ehrverletzenden Worten und drohte ihm mit Schlägen. Dieser rief die Bundespolizei an.

Als der Unruhestifter dies bemerkte, griff er den Zugbegleiter unvermittelt an, zerriss ihm das Hemd und würgte ihn am Hals. Nur durch das Eingreifen weiterer Reisender und Mitarbeiter der Bahn konnte die Situation beruhigt und der 38-Jährige von dem Zugbegleiter getrennt werden.

Betrunkener würgt im Zug nach Dessau Zugbegleiter und zerreißt dessen Hemd

Mit Ankunft des Zuges am Dessauer Hauptbahnhof stand eine Streife der Bundespolizei bereit und nahm sowohl den Tatverdächtigen, als auch die Geschädigten für alle weiteren polizeilichen Maßnahmen mit auf die Dienststelle. Der Zugbegleiter und eine Mitarbeiterin des Prüfdienstes, die ihm bei der Auseinandersetzung zu Hilfe geeilt war und dabei selbst leicht verletzt wurde, brachen ihren Dienst ab und mussten einen Arzt aufsuchen.

Ein freiwillig durchgeführter Atemalkoholtest bei dem 38-jährigen Angreifer brachte nach Auskunft der Bundespolizei einen Wert von 1,9 Promille zu Tage. Nach Abschluss der Maßnahmen konnte der Deutsche das Bundespolizeirevier wieder verlassen.

Auf der Rückfahrt in Richtung Halle beschmierte der 38-Jährige noch eine S-Bahn

Doch damit nicht genug: Der Mann nutzte im Anschluss eine S-Bahn in Richtung Halle. Im Zug beschmierte er mit einem roten Stift eine Sitzgruppe, was einem weiteren Kundenbetreuer auffiel. Er unterrichtete erneut die Bundespolizei. Der Tatverdächtige verließ den Zug in Landsberg und beschmierte dort eine Laterne sowie eine Streugutbox ebenfalls mit roter Farbe.

Eine Streife der Bundespolizei konnte ihn aufgrund der Personenbeschreibung des Kundenbetreuers stellen und fand den Stift, der als Beweismittel sichergestellt wurde. In der Summe erhält der Mann Strafanzeigen wegen Hausfriedensbruch, Körperverletzung, Bedrohung, Beleidigung und wegen Sachbeschädigung.