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Wertvolle Lexika-Sammlung Betrüger „zertifizieren“ Bücher: Rentner aus Dessau bezahlen 3.200 Euro für wertloses Stück Papier

Ein über 80 Jahre altes Dessauer Ehepaar ist auf Betrüger hereingefallen und hat so über 3.000 Euro verloren.

05.08.2024, 14:27
Betrüger versuchen ältere Menschen immer wieder zu betrügen.
Betrüger versuchen ältere Menschen immer wieder zu betrügen. Symbolfoto: Robert Michael/dpa

Dessau/MZ. - Ein über 80 Jahre altes Dessauer Ehepaar ist auf Betrüger hereingefallen und hat so über 3.000 Euro verloren. Beide haben im Polizeirevier Dessau Strafanzeige wegen Betrugs gestellt.

Nach ihren Angaben hatten die Senioren telefonischen Kontakt zu einer Frau, die versprach, die Lexika-Sammlung des Ehepaares weit über marktüblichen Preisen zu verkaufen. Allerdings sei für den Verkauf ein Echtheitszertifikat notwendig, da die Sammlung sonst wertlos sei, erklärte die vermeintliche Vermittlerin. Aus diesem Grund ließ sich das Ehepaar auf einen Termin zur Begutachtung der Sammlung ein.

Nach der „Zertifizierung“ am Freitag, 2. August, durch einen vermeintlichen Gutachter bekam das Paar eine Rechnung über knapp 3.200 Euro, die beide per Überweisung auf das angegebene Konto beglichen. Erst nach der Überweisung des Geldes bekamen die Rentner Zweifel und es wurde ihnen klar, dass sie einem Betrug zum Opfer gefallen sind.

Die Polizei in Dessau-Roßlau rät in diesem Zusammenhang noch einmal, misstrauisch zu sein, wenn Fremde einen auf eine Büchersammlung ansprechen. Vertreter dubioser Firmen würden vor allem ältere Menschen kontaktieren, um Büchersammlungen vor Ort in Augenschein zu nehmen. „Bei diesem Termin wird dann entweder suggeriert, die Sammlung durch den Kauf weiterer teurer Bücher vervollständigen zu können, oder aber es wird eine Gebühr verlangt, um sich in einer Verkaufsdatenbank ,registrieren’ zu lassen, um dann die Sammlung mit angeblich großem Gewinn veräußern zu können“, so eine Polizeisprecherin zum Vorgehen der Betrüger. „Sollten sie tatsächlich eine Büchersammlung verkaufen wollen, erkundigen sie sich zuvor über den tatsächlichen Wert der Sammlung. Sprechen sie mit Angehörigen oder Verwandten.“