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Betreuungsforstamt Betreuungsforstamt: Ein Herbsttag im Jagdschloss Haideburg

Von Heidi Thiemann 18.09.2014, 07:22
Rund ums Jagdschloss Haideburg wird es am Sonnabend viel Gewimmel geben, denn eingeladen wird zum Tag der offenen Tür.
Rund ums Jagdschloss Haideburg wird es am Sonnabend viel Gewimmel geben, denn eingeladen wird zum Tag der offenen Tür. Privat Lizenz

Dessau - Golden schimmert das Herbstlaub in der Sonne. Ob das am Sonnabend auch so ist? Michael Weninger hofft jedenfalls auf schönes Wetter, denn am Sonnabend von 10 bis 17 Uhr lädt das Betreuungsforstamt Dessau zum Tag der offenen Tür ein. „Besucher“, sagt er, „können einen Herbsttag im Jagdschloss Haideburg genießen.“

Die Tage der offenen Tür haben mittlerweile Tradition, finden im Zwei-Jahres-Rhythmus statt und feiern bei der nächsten Auflage ihr zehnjähriges Jubiläum. Nicht nur Mitarbeiter des Betreuungsforst-amtes, sondern auch vom Landesforstbetrieb, der Dessau-Roßlauer Stadtförster Guido Siebert, private Forstbetriebe, der Waldkindergarten und viele andere sind am Sonnabend bei den unterschiedlichsten Aktionen mit dabei, die von Motorsägenschnitzkunst, Nistkastenbau und Reisen mit einer historischen Postkutsche bis hin zu Schloss- und Märchenführungen reichen.

Das Jagdschloss Haideburg liegt am Rand der Mosigkauer Heide in Dessau (Heidebrückenweg) und gehört seit dem Jahr 2000 zum Unesco-Weltkulturerbe des Dessau-Wörlitzer Gartenreiches. Errichtet wurde es 1782/83 nach Plänen des Baumeisters Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorff. Es entstand in neugotischer Form im Auftrag des Fürsten Leopold Friedrich Franz von Anhalt Dessau als Jagdhaus und Oberförsterei. In den Jahren 1903 und 1920 wurde das Gebäude erweitert. Heute gehört es dem Land Sachsen-Anhalt. Seit 2006 sind im sanierten Gebäude das Betreuungsforstamt Dessau und der Forstbetrieb Anhalt ansässig.  

„In diesem Jahr ist die Traubeneiche der Baum des Jahres“, verweist der Betreuungsforstamtsleiter, warum die Besucher dem Baum etliche Male begegnen, so im Foyer bei Zinngießer Hans-Jörg Rammelt, beim Waldquiz für Jung und Alt oder auch am Waldschutzstand, wo es um Eichenprozessionsspinner und Co, Schädlinge des Waldes, geht. Aktuell, so Weninger, wird auch über den asiatischen Laubholzbockkäfer informiert, der ein sehr schwerer Schädling ohne natürliche Feinde ist und jetzt erstmals in Sachsen-Anhalt, in Magdeburg, nachgewiesen wurde. Von ihm befallene Bäume müssen gefällt, geschreddert und verbrannt werden, nur so könne man dem Schädling beikommen.

Zukunft des Waldes

Zur Zukunft des Waldes informiert mit einer Sonderausstellung das Haus des Waldes, das den Klimawandel thematisiert. Wer hoch in die Wipfel der Bäume möchte, ist bei Jörg Hinze richtig, der Baumklettern für Mutige anbietet. Ob das, was beim Streifzug durch den Wald gefunden wurde, essbar oder giftig ist, darüber informieren Pilzberater. Über einen anderen, der durch den Wald streift, klärt Christian Emmerich auf - er ist Wolfsbotschafter und will über Wölfe und Mythen aufklären.

Auch ein kleiner Regionalmarkt bietet seine Waren feil, sagt Weninger. Und beim Hunger zwischendurch wird diesmal der Fläming-Wildhandel Abhilfe schaffen. Wildschweingulasch und -rollbraten sowie Wildwürste vom Rot- und Schwarzwild werden im Angebot sein. Doch auch Kaffee und Kuchen wird es geben.

Für musikalische Umrahmung sorgen am Sonnabend die Dessauer Jagdhornbläser. Doch auch diverse Maschinen sorgen für „Musik“. Der Waldbau Stackelitz ist erstmals mit dabei, verweist Weninger zum einen auf den großen Messestand, den der Betrieb aufbaut, zum anderen auf einen Riesenhacker, der in Aktion sein wird. Auch der Forstbetrieb Sedelmayer aus Krina stellt sich mit einer großen Brennholzstrecke vor.

Apropos Brennholz. Wer sich für den Winter bevorraten will, dem sei die Versteigerung empfohlen, die gegen 14 Uhr beginnt. (mz)