Bernd Rosenschon ist Chefarzt der Gynäkologie
Bernburg/MZ. - Neu ist das Aufgabenfeld für Rosenschon nicht. Denn der 60-Jährige tritt damit in die Fußstapfen seines langjährigen Chefs Medizinalrat Dr. Rudolf Rettig. "Jetzt werden wir aber für sie einen neuen Oberarzt benennen müssen", so Peter Löbus. Der kündigte am Mittwoch zugleich an, das ab April eine neue Ärztin das Team der Gynäkologie verstärken wird.
Warum Rosenschon seit fast 35 Jahren täglich den Weg nach Bernburg auf sich nimmt, liegt für den Hallenser auf der Hand. "Ich habe hier meine Facharztausbildung gemacht und fühle mich der Einrichtung verbunden", sagt er. Immer sei das Arbeitsfeld schön und die Zusammenarbeit mit den Kollegen und Dr. Rettig als langjährigem Chef gut gewesen.
In den vielen Jahren hat der Arzt in Bernburg Höhen und Tiefen erlebt. Es gab immer auch mal Durststrecken, da bleibe man dann einfach da. Zugleich konnte er Neues machen. Zum Beispiel endoskopische Operationsmethoden einführen.
Was Rosenschon bedauert: Dass heute immer weniger Kinder geboren werden. Der Arzt sieht dafür vor allem gesellschaftliche Probleme. Die jungen Leuten hätten heute oft Existenzängste. Wer sich dennoch Kinder wünscht: "25 Jahre sind für Frauen medizinische betrachtet das beste Alter."
Bei wie vielen Geburten er selbst dabei war, oder wie viele Kinder er vielleicht durch einen Kaiserschnitt auf die Welt holte, das kann der Hallenser nicht sagen. Da zuckt er die Schultern. Das waren viele, sagt der Arzt, der sich auch darauf spezialisiert hat, Frauen medizinisch zu einer Schwangerschaft zu verhelfen. Da habe die Medizin enorme Fortschritte gemacht.
Rosenschon selbst ist verheiratet und natürlich auch Vater. "Ich habe einen Sohn und eine Tochter", ist er stolz. In seiner Freizeit liest er viel, interessiert sich für Kunst und Architektur. Früher, da habe er mal viel Sport getrieben. Das sei heute nicht mehr so, sagt er etwas kritisch über sich selbst.