Bei Gastronomen weht frischer Wind
DESSAU/MZ. - Dem Vorstand gehören weiterhin an: Erika Miertsch (Landhaus Wörlitzer Hof), Brigitte Schulze (Brauhaus / Ratskeller Dessau), Frank Lehmann (Hangar Veranstaltungszentrum), Wolfgang Brehme (Brauerei Wörlitz GmbH), Michael Pirl (Ringhotel zum Stein) sowie Ulrich Heilmann (Kornhaus Dessau).
Für Schwalenberg ist das Engagement bei der Dehoga neu. Sozusagen angespornt dazu hat sie eine Anfrage von Wolfgang Schildhauer, Hauptgeschäftsführer des sachsen-anhaltischen Landesverbandes, warum sich die beiden größeren Hotels in Dessau-Roßlau nicht aktiv im Verband engagieren. "Die Dehoga-Verbandsarbeit fand in den letzten Jahren für mich nicht statt", gibt sie denn auch im Gespräch mit der MZ unumwunden zu. Dies soll sich nun ändern.
Auf die Fahnen geschrieben hat sie sich, jeden Mitgliedsbetrieb zu besuchen, den Ist-Stand aufzunehmen, Vorstellungen, Wünsche zu erfragen. "Ich fange beim Stand Null an", erklärt sie dazu. "Was vorher war, interessiert mich nicht."
40 Mitglieder hat der Kreisverband, dessen Gebiet sich über Dessau-Roßlau und den Wörlitzer Winkel erstreckt. "Da ist noch Potential nach oben", meint die neue Kreisvorsitzende, die mit einer engagierten Arbeit und Interessenvertretung von Gaststätten und Hotellerie auch neue und vor allem ehrenamtlich aktive Mitglieder gewinnen will.
Beispielsweise soll es sechs Stammtische im Jahr geben, bei denen die Mitglieder über Bundes- und Landesentscheidungen informiert werden, wo aber auch Referenten eingeladen werden, die zu einem bestimmten Thema informieren. Der Verband, erklärt sie, sei in vielen Fragen Ansprechpartner, gebe den Mitgliedern Hilfe und sei Interessenvertreter. Doch nicht nur intern soll sich die Verbandsarbeit ändern, auch nach außen will er stärker in Erscheinung treten. Beispielsweise wolle sie den Mitgliedern gegenüber der Kommune eine Stimme geben, erklärt Schwalenberg zu ihrer Funktion.
Und sieht auch hier noch viel Potential. "Wenn wir eine noch attraktivere Region werden, das Dessauer Stadtzentrum beleben und Touristen anziehen wollen, müssen wir flexibler werden." Über Sperrzeiten, über Außengastronomie müsse deshalb dringend mit den Verwaltungen gesprochen werden. Schwalenberg will den schwarzen Peter hier aber nicht allein den Verwaltungen zuschieben. Im Gegenteil, es seien in der Vergangenheit schon Verbesserungen eingeleitet worden, "aber die muss man auch kommunizieren". Vieles würde einfach im täglichen Geschäft untergehen. "Eine Meckerkultur bringt uns nicht weiter", erklärt sie, weshalb sie bestrebt ist, ein Miteinander der Mitglieder aber auch mit den Verwaltungen zu erreichen, "um Synergien sinnvoll zu nutzen".
"Wir werden als Wirtschaftszweig noch verkannt", sagt die neue Dehoga-Kreisvorsitzende. Wichtig ist ihr deshalb die Zusammenarbeit insbesondere mit dem Dessau-Roßlauer Wirtschaftsdezernenten Joachim Hantusch und den städtischen Ämtern. Aber auch die Zusammenarbeit mit dem Tourismusverband wird vom Verband als sehr wichtig erachtet, um gemeinsam Ideen zu schmieden, Projekte umzusetzen.
Beispielsweise wollen sich die Gastronomen und Hoteliers beim Jubiläum 800 Jahre Anhalt mit einbringen. Dafür wollen sie der Stadtverwaltung einen Ideenkatalog zur Verfügung stellen, wie die Vorsitzende erklärt.