Bauhaus Bauhaus: Neue Symbolik

Dessau/MZ - Das Foto stammt vom Ende der 1920er Jahre. Im Hintergrund steht das Haus Gropius in der Ebertallee, vorn prangt ein Durchlauferhitzer von Junkers. Mehr Symbolik geht kaum. „Junkers und Bauhaus - eine kongeniale Partnerschaft“ steht auf dem goldglänzenden Plakat, das stolz mit dem historischen Foto wirbt.
Einbau hat begonnen
„Die Verbindung zwischen dem Bauhaus und Junkers reicht bis 1923 zurück“, sagt Rainer Haus von der Wetzlarer Bosch Thermotechnik. Haus, ein emsiger Erforscher der Junkers-Industrie-Geschichte, steht im kühlen dunklen Keller des Hauses Gropius, das derzeit aufwendig wiederaufgebaut wird - und eine neue Junkers-Heizung erhält. Der Einbau kommt gut voran.
„Es war uns Ansporn, dass unser Unternehmen an diese historische Verbindung anknüpft und hier wieder Junkers-Geräte einziehen“, sagt Wolf-Dittrich Hasse, Junkers-Verkaufsleiter für Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen bei Bosch Thermotechnik. Bosch hatte 1932 die Dessauer Produktionsstätte für Gasthermen und Gasbadeöfen von Junkers gekauft - und zählt heute zu den weltweit größten Anbietern von Heiz- und Warmwassergeräten.
2008, 2009 hatte es schon erste Gespräche gegeben. Da war noch nicht einmal klar, wie das im Zweiten Weltkrieg zerstörte Meisterhaus-Ensemble wiederaufgebaut werden soll. Die Diskussion darüber war ein quälend langer Prozess. Doch inzwischen sind in der Ebertallee die teuren Rohbauten errichtet. 2014 ist die große Eröffnung geplant. Warm wird es in dem Haus dann auf jeden Fall sein.
Im Haus Gropius steht seit dieser Woche eine Junkers-Erdwärmepumpe, die künftig für Heizung, Lüftung und Kühlung verantwortlich ist. „Es ist eines unserer modernsten Produkte“, sagt Hasse über das 30 000 Euro teure Gerät, das von Bosch Thermotechnik komplett gesponsert wird. 25 Prozent der benötigten Energie werden konventionell erzeugt, 75 Prozent regenerativ. Hinter dem Haus Gropius wurden Erdwärmesonden in den Boden gebracht, die aus 99 Metern Tiefe Erdwärme nach oben befördern. Aus 99 Metern? „Ab 100 Meter“, erklärt Hasse, „braucht es eine bergbaurechtliche Genehmigung.“
Löcher im Fundament
Ein denkmalschutzrechtliches Okay war notwendig, die Erdwärmeschläuche an die Erdwärmepumpe im Haus anzuschließen. Es war die größte Schwierigkeit bei der Planung. „Wir brauchten zwei Löcher im historischen Fundament von Gropius“, sagt Hasse. Inzwischen gibt es diese und geht die Installierung voran. Anfang Juni soll die offizielle Einweihung sein.