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Baströckchen und halbierte Kokosnüsse

Von Sylvia Czajka 27.01.2005, 17:56

Aken/MZ. - Wer hätte gedacht, dass halbierte Kokosnüsse, angebracht auf den Brustkörben männlicher Zehntklässler, deren Baströckchen im Rhythmus wippten, für so viel Begeisterung sorgen sollten? Zumindest all jene, die sich am Donnerstag das traditionelle Schulfest der Akener Sekundarschule nicht entgehen lassen wollten. Das siebente wird mittlerweile gezählt und ganz klar, es wird nicht das letzte sein, ist sich Margitta Götze sicher. Und es ist ein ganz besonderes Spektakel in diesem Jahr, weist die stellvertretende Schulleiterin hin. Denn es ist das erste gemeinsame Schulfest mit den Schülern und Lehrern der ehemaligen Sekundarschule Osternienburg.

Kein Wunder also, dass die Sporthalle in Aken förmlich aus den Nähten platzte. Denn schließlich werden nun in der Elbestadt 555 Sekundarschüler von 41 Lehrkräften unterrichtet. Des weiteren gebe es noch eine pädagogische Mitarbeiterin.

Mit der Schließung der Schule in Osternienburg kam auch Bernd Becker nach Aken. Zehn Jahre drückte er selbst in Osternienburg die Schulbank. 37 Jahre habe Becker dort unterrichtet, wurde Schulleiter. Natürlich habe es auch ihm wehgetan, als die Einrichtung ihre Türen schloss. Und in Aken sei er, seine Kollegen und etwa 145 Schüler freundlich aufgenommen worden, erzählt er. Mittlerweile haben sich wohl die meisten eingefuchst, meint Becker.

Zu denen gehört auch Sandra Chowarnierz. "Als wir von der Schließung unserer Schule erfuhren, hätte ich heulen können", erinnert sich die 16-jährige Osternienburgerin. Am Anfang fiel ihr der Schulwechsel nicht leicht. Jetzt kommt sie auch in Aken klar, zwar nicht mit allen, wie sie berichtet, das sei aber nun mal so. "Wir sitzen alle im selben Boot", sang die Klasse 10b. Ein Lied, das bei diesem Schulfest Symbolcharakter trägt, meint Margitta Götze.

Das kunterbunte Programm zog wieder einmal alle Register. Da durfte Chartstürmer Krokodil Schnappi genauso wenig fehlen, wie der Dauerbrenner "Alle meine Entchen". Der Griff in die Balladenkiste brachte Ute Freudenbergs "Jugendliebe" wieder zum Erglühen. Doch live ist eben live, das bewies Viktor Gusak eindrucksvoll. Rappen, ist sein Leben, das konnten am Donnerstag alle miterleben. Seit zwei Jahren legt er mal zu Hause, mal vor der Schulklasse los mit eigenen Songs. Dann entlädt sich Energie. MC René, das ist sein großes Vorbild, plaudert er nach dem Auftritt, der ihm Mut machte, weiter zu rappen.

Zufrieden können auch Monika Jörß und Annika Weber aus der 10a sein. Dass weibliche Duett führte souverän durchs Programm und heizte die Stimmung an zu einem gelungenen Start in die Winterferien.