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Basketball-Oberliga  Basketball-Oberliga: Der Traum vom Titel lebt in Dessau weiter

Von Christian Kattner 24.03.2017, 13:32
Können Daniel Lindner und der BC Anhalt und der BC Anhalt am Samstagabend wieder jubeln?
Können Daniel Lindner und der BC Anhalt und der BC Anhalt am Samstagabend wieder jubeln? Hartmut Bösener

Dessau - Ein kleines Statement zum zweiten Finale? Raiko Seifert macht es kurz. Ganz kurz. „Letztes Auswärtsspiel der Saison, Finalspiel in Halle erzwingen, bis Samstag“ - mehr hatte der Kapitän des SV Halle nicht zu übermitteln. Für Seifert, den mittlerweile 37 Jahre alten Routinier aus Halle mit Bundesligaerfahrung, müssen nicht viele Worte gemacht werden.

Er hat alles erlebt, was der Basketball zu bieten hat und würde trotzdem nur zu gern im Spätherbst seiner Karriere noch einen Titel gewinnen. Es gibt allerdings jemand, der etwas dagegen hat: Der Basketball Club Anhalt aus Dessau.

Ein Favorit ist nicht auszumachen

Zum zweiten Mal innerhalb eines Jahres wird der BCA am Samstagabend (Anpfiff 18 Uhr) in der Sporthalle des Philanthropinums Gastgeber für ein Play-off Finalspiel der Oberliga Sachsen-Anhalt sein. Das Besondere daran: Zum zweiten Mal könnte der BCA dabei den Titelgewinn perfekt machen. So wie in der Vorsaison, als die Dessauer ebenfalls Spiel eins auswärts beim besser platzierten Team gewannen - damals war es der USC Magdeburg - und dann vor eigenem Publikum die Schale holten.

BC Anhalt mit sechs Play-off Siegen in Folge

Der 69:64-Erfolg des BCA in der Vorwoche in Halle stellte Saison-übergreifend den sechsten Play-off Sieg in Folge dar - macht das die Dessauer nun in ihrer Heimhalle zum Favoriten? „Ich denke, eine wirkliche Favoritenrolle gibt es in dieser Paarung nicht“, sagt BCA-Vorstandsmitglied André Bimek, der vergangene Saison als Teamchef noch Teil der Meistermannschaft war. Klingt nach Understatement, trifft aber wohl den Nagel auf den Kopf.

„Wir sind gut vorbereitet und hoffen noch eine Schippe drauflegen zu können“, sagt Spielertrainer Mario Friedrich, der für die Partie am Samstag noch ein As im Ärmel hat: Er könnte auf Martin Weidig zurückgreifen. Der letztjährige Schlüsselspieler hatte bei seinem Comeback vor drei Wochen in Spiel eins der Halbfinalserie in Weißenfels ein disqualifizierendes Foul kassiert und war daraufhin gesperrt worden. Diese Sperre aber ist abgelaufen und Weidig stünde bereit.

Auch der SV Halle hat noch personelle Optionen

Aber auch Halle hat noch Optionen: „Sie haben zumindest auf dem Papier und ihrer Meldeliste noch einige Akteure stehen, die das Team noch besser machen könnten“, ahnt André Bimek, der sich gemeinsam mit dem gesamten Organisationsteam auf einen besonderen Abend freut: Nicht nur die Dessauer Basketball-Familie will in das Philanthropinum strömen, auch die Gäste aus Halle reisen mit einem Fanbus an.

„Die Endspiele um die Landesmeisterschaft im Basketball kann man nicht mit anderen Sportarten vergleichen“, erklärt André Bimek. Da der Leistungssprung in die nächste Liga, die 2. Regionalliga, über die Jahre immer größer und schwieriger geworden ist, haben viele Teams und Spieler auf den Aufstieg dorthin verzichtet. Das hat - zumindest in der Spitze - zu einer Niveausteigerung in der Oberliga geführt.

"Die Schale ist unser WM-Titel"

Der Titel ist für viele Vereine mittlerweile das Maximum des Erreichbaren geworden - und hat damit an Wert gewonnen. „Die Schale ist unser WM-Titel“, grinst Center Matthias Brucksch, der im vergangenen April von seinen Teamkollegen das Vertrauen erhielt, den Meisterpokal verwahren zu dürfen. Am Sonnabend will er ihn als Glücksbringer mit in die Halle bringen. Und wenn es nicht klappt?

André Bimek bleibt entspannt. „Die Mannschaft weiß genau, dass sie zwei Chancen hat.“ Eine am Samstagabend und - wenn ein drittes Spiel nötig ist - eine in der Woche danach in Halle. Raiko Seifert hofft auf Letzteres. (mz)

Halles Raiko Seifert hofft auf Spiel 3
Halles Raiko Seifert hofft auf Spiel 3