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Letzter Basar zur Weihnachtszeit Bahnhofsmission Dessau mit Sorgen - Zahl der Mitarbeiter wird zum neuen Jahr halbiert

Von Sylke Kaufhold 29.12.2021, 14:00
Gestricktes, Gehäkeltes und Gebasteltes gab es 30 Jahre lang beim Weihnachtsbasar der Bahnhofsmission - hier im Jahr 2005.
Gestricktes, Gehäkeltes und Gebasteltes gab es 30 Jahre lang beim Weihnachtsbasar der Bahnhofsmission - hier im Jahr 2005. Foto: L. Sebastian

Dessau/MZ - Auch in diesem Jahr fand an zwei Nachmittagen im Dezember in der Halle des Dessauer Hauptbahnhofs der Weihnachtsbasar der Bahnhofsmission statt. Die Mitarbeiter boten wieder Gestricktes, liebevoll Gebasteltes und weihnachtliche Dekoration gegen eine Spende an. 700 Euro waren am Ende in der Kasse, die für die Versorgung mit Lebensmitteln und kleinen Geschenken der Gäste der Bahnhofsmission verwendet wurden.

30 Jahre haben die Mitarbeiter diesen Basar durchgeführt. Im kommenden Jahr wird das nicht mehr möglich sein. „Ab Januar gibt es statt vier nur noch zwei feste Mitarbeiter“, weiß Beate Wolf. Sie ist seit 1999 dabei, zunächst ehrenamtlich, dann angestellt. Ab Januar wird sie im Team fehlen, denn sie geht in Rente. „Ich helfe ehrenamtlich noch ein bisschen, denn so ganz kann ich mich nicht trennen“, sagt sie.

Die Basare seien eine schöne Sache gewesen. „Viele Dessauer haben geholfen, den Basar zu bestücken und fleißig gehandarbeitet.“ Nun müsse diese schöne Tradition aufgegeben werden.

Um die 40 Personen kommen derzeit täglich in die Bahnhofsmission und werden hier versorgt. „Die Zahl ist enorm angestiegen“, stellt Beate Wolf fest, die sich noch an Zeiten erinnert, wo es eine Hand voll jeden Tag war. „Es werden immer mehr, die am Rand stehen und für die sind wir da“, so Wolf. Aber diese Zunahme sei ein weiterer Grund für das Aus des Weihnachtsbasares. „Alles zusammen schaffen wir nicht.“ Denn sie würden die Menschen nicht nur mit Essen versorgen, sondern ihnen zuhören und Zuflucht geben. „Wir sind ihre Familie.“