Ausstellung in der Ölmühle Ausstellung in der Ölmühle in Roßlau: Thomas Hinsche zeigt ganz besondere Tierfotos

Roßlau - Thomas Hinsche und seine Tierfotografien sind mittlerweile gut bekannt in der Region. Auch deshalb blieb in der kleinen Galerie des Mehrgenerationenhauses Ölmühle am Sonntag zur Vernissage kein einziger Platz leer. Unter dem Titel „Natur- und Tierfotografie an unserer Mittelelbe“ werden dort 27 Werke des Fotografen ausgestellt.
Beeindruckend dabei sind die besonderen Momente, in denen er seine Motive fotografierte. Ein Kormoran zum Beispiel, der gerade einen Fisch aus dem Wasser geholt hat, einen Wiedehopf bei der Insektenjagd oder gar ein Eisvogel, der sich das Gefieder putzt.
Seit 2006 fotografiert Hinsche intensiv. „Ich komme eigentlich aus dem Naturschutz und der Ornithologie“, sagt er. „Das Fotografieren kam zu meiner Leidenschaft für die Natur nur noch dazu.“ Das für den Vogelkundler unerlässliche Spektiv, war demnach das erste „Fernglas“ mit dem in erster Linie Vögel beobachtet hatte. „Irgendwann hab ich dann eine kleine Digitalkamera ans Spektiv montiert“, so Hinsche. So seien seine ersten Aufnahmen entstanden.
Mittlerweile ist der Dessauer mit bester Technik ausgerüstet. 2018 wurde er für Fischotter-Fotografien von der Zeitschrift „National Geographic“ ausgezeichnet. „Darauf bin ich schon etwas stolz“, sagt er den Besuchern bescheiden, während er die Fischotter-Aufnahmen erklärt. In diesem Fall seien langwierige Vorbereitungen notwendig gewesen. Einmalig werden diese Nachtaufnahmen durch ein Gegenlicht, was Hinsche hinter dem Tier installiert hatte.
Es verleiht dem Bild eine besondere Atmosphäre. Das kleine Licht musste für das Foto schon Tage vorher installiert werden, so dass sich die Tiere an die Lichtquelle gewöhnen konnten. Solch lange Vorbereitungen sind für Hinsche heute keine Seltenheit mehr.
„Mittlerweile habe ich ja schon vorher ein Bild im Kopf“, sagt der 55-Jährige. Vor dem Fotoeinsatz kommen meist tagelange Recherchen über das Gebiet und die Tierart. Um Vögel leinwandfüllend aufnehmen zu können, muss der Fotograf aus nächster Nähe abdrücken. „Das ist natürlich irgendwie das größte Kompliment für den Fotografen“, so Hinsche, „wenn das Tier dich gar nicht wahr nimmt.“
Dies gelingt meist nur durch Tarnung. „Ich benutze die natürliche Tarnung vor Ort“, sagt er und schmunzelt, „man sieht mich nicht.“ Und so harrt der Fotograf manchmal stundenlang in einem Busch oder einem Graben aus, um eben dieses eine Foto festzuhalten.
Trotz erfolgreichem Fotografieren, ist es auch für ihn nur ein Hobby. Beruflich ist Hinsche in der Qualitätssicherung der hiesigen Molinari Rail Systems GmbH tätig. Auch für dieses Jahr hat er sich im Übrigen wieder ein Projekt auf die Fahnen geschrieben. „Ich möchte den Eisvogel bei der Paarung oder bei der Jungenaufzucht fotografieren.“
››Ausstellung in der Ölmühle bis zum 12. Mai - Dienstags, Donnerstags und Sonntags 14 bis 17 Uhr. (mz)