Ausgleich in der Freizeit Ausgleich in der Freizeit: Tina Lazecky aus Dessau näht zu Hause Taschen aller Art

Dessau - „Taschentinchen“ ist Tina Lazecky seit ihrem 30. Geburtstag im vorigen Jahr. Freunde hatten ihr einen Nähkoffer geschenkt, der mit jenem Logo bedruckt war. „Den Namen habe ich bekommen, weil ich schon immer gerne Taschen genäht habe“, erzählt Tina Lazecky. Und weil ihr der gut gefallen hat, habe sie ihr Gewerbe mit Online-Shop genauso genannt.
„Taschentinchen“ gibt es seit Juni vorigen Jahres. Im Nebenerwerb betreibt Tina Lazecky, die beruflich als Projektassistentin in einem Dessauer Unternehmen arbeitet, dieses Geschäft. „Das lässt sich richtig gut an“, freut sie sich über viele Anfragen. Insbesondere Taschen entstehen auf der Nähemaschine der 30-Jährigen, die sie vor Jahren von ihrem Vati bekam.
Der Renner seien ihre Kita-Sets, bestehend aus Rucksack und Turnbeutel, erzählt sie. Auch Shopping- und Umhängetaschen sowie kleine Täschchen gehören zu ihrem Sortiment. Sie bevorzugt schlichte unverschnörkelte Designs, „praktisch und geräumig müssen die Taschen sein“, findet sie. Dafür verwendet sie bevorzugt Kunstleder, Kork oder Canvas, einen dicken Baumwollstoff. Natürlich näht Taschentinchen auch nach Kundenwunsch.
Das Nähen ist für die 30-Jährige „kreativer Ausgleich zum Bürojob“
Das Nähen ist für die 30-Jährige „kreativer Ausgleich zum Bürojob“. Richtig angefangen hat sie damit vor etwa zwei Jahren. „Dabei hatte ich die Nähmaschine von meinem Papa schon seit Jahren stehen.“ Irgendwann habe sie rausgeholt und sei sofort infiziert gewesen vom Näh-Virus. „Ich habe mir alles selbst beigebracht, viel probiert.“ Inzwischen denkt sie sich selbst Schnitt-Vorlagen aus. Das sei gar nicht schwer, sagt sie. „Ich will in diesem Jahr meinen ersten Schnitt veröffentlichen.“
Auch die Erweiterung ihres Gewerbes plant Tina Lazecky. Textilgestaltung und -veredelung sowie das Handlettering, die Kunst der schönen Buchstaben - stehen auf ihrer to Do-Liste. Beim Thema Textilveredelung geht es um die Gestaltung von Textilien mittels Wärmeübertragungsfolie. Hier möchte sie auch selbst gestaltete Designs verwenden. Tassen, Postkarten, Textilien, Kissen will Lazecky mit schönen Schriften und Bildern verzieren. Taschentinchen wird künftig also mehr als Nähen sein. „Es soll eine richtige Kreativwerkstatt werden“, blickt Tina Lazecky voraus.
Trotz der ehrgeizigen Plänen soll es Hobby bleiben, sagt sie. „Für mich ist das wirklich Entspannung.“ Was nicht ausschließt, dass die Nähmaschine auch mal bis in die Nacht rattert, wenn sich Taschentinchen in eine Idee verbissen hat. (mz)