Aufwertung mit 3-D-Optik Aufwertung mit 3-D-Optik: Wohnungsgenossenschaft Dessau saniert Block im Schochplan

Dessau - Die Wohnungsgenossenschaft Dessau wird in diesem Jahr erneut einen Block im Wohngebiet Zoberberg aufwerten. Im April beginnen die Sanierungen des Wohnblocks im Schochplan 40 - 43, in dem derzeit 43 der 47 Wohnungen vermietet sind.
Bis zum Spätsommer werden die Fassade gereinigt und neu angestrichen, Fugen verdichtet sowie die Grünflächen am Haus neu gestaltet. Insgesamt investiert die Wohnungsgenossenschaft rund 400.000 Euro. „Diese Maßnahme geht weit über eine übliche Fassadengestaltung hinaus“, betont Nicky Meißner, der Vorstandsvorsitzende der Wohnungsgenossenschaft Dessau.
Wie schon bei ähnlichen Sanierungen im Wohngebiet in der Vergangenheit, werden auch an diesem Objekt an der Vorder- und Hinterfassade Farbakzente gesetzt. Besondere Aufmerksamkeit wird aber dem Giebel gewidmet. Er soll mit illusionistischen 3-D-Malereien ein Hingucker werden.
Die Vorder- und Hinterfassade des Wohnblocks im Schochplan werden Dessauer Malerfirmen gestalten
„Der Block im Schochplan 40 - 43 liegt an einer strategisch wichtigen Stelle im Wohngebiet. Er ist vom Städtischen Klinikum aus betrachtet, das Eingangsobjekt des Zoberbergs. Deshalb soll da was nicht Alltägliches auf den Giebel“, erklärt Meißner. In 3-D-Optik werden auf der Giebelseite des Wohnblocks Alltagsszenen aus dem Quartier zwischen Städtischem Klinikum und Junkerspark dargestellt.
Unter anderem ein älteres Ehepaar, das auf die Straßenbahn wartet, Kinder, die nach der Schule gemeinsam nach Hause gehen, eine Katze auf dem Fenstersims und ein Vater mit Einkäufen werden dort verewigt. Die Idee zur Fassadengestaltung und zu den Giebelmotiven hatte Marco Wachsmuth von der Berliner Künstleragentur „Graco“. Die Agentur aus der Bundeshauptstadt hat sich auf die Aufwertung, vor allem von Neubaublöcken, durch künstlerische Gestaltung spezialisiert.
Im brandenburgischen Ketzin wurden auf Plattenbauten aus den 1970er Jahren Naturmotive in 3-D-Optik an die Giebelwände aufgebracht. In Schwerin ist auf einem Giebel eines Zehngeschossers das nach Angaben der Berliner Agentur „höchste Bücherregal der Welt“ aufgemalt worden. Die Vorder- und Hinterfassade des Wohnblocks im Schochplan werden Dessauer Malerfirmen gestalten. Die Seitengiebel-Gestaltung werden aber laut Meißner beauftragte Spezialisten der Berliner Künstleragentur übernehmen.
Fassaden und Giebelgestaltung wird keine Mieterhöhungen zur Folge haben
Die Fassaden und Giebelgestaltung wird keine Mieterhöhungen zur Folge haben, weil sie keinen individuellen Mehrwert für die Mieter darstellt. Die Wohnungsgenossenschaft sieht aber in anderer Hinsicht einen Mehrwert geschaffen.
„Damit schaffen wir einen echten Hingucker und einen weiteren Baustein zur Image-Aufwertung des Wohngebiets Zoberberg“, ist Meißner überzeugt. „Auch durch diese Maßnahme signalisieren wir, dass am Zoberberg was anderes als Abriss passieren kann und wir an die Zukunftsfähigkeit des Quartiers glauben“, sagt der Vorstandsvorsitzende der Wohnungsgenossenschaft. 94 Prozent des Genossenschaftsbestands am Zoberberg sind vermietet.
Vor allem der andere große Vermieter im Wohngebiet, die DWG, hat in den vergangenen Jahren am Zoberberg großflächig abgerissen. 661 Wohnungen wurden bisher vom Markt genommen. Noch einmal 66 sollen laut Angaben der DWG-Sprecherin Winnie Barth im vierten Quartal 2019 abgerissen werden.
Die beiden großen Vermieter im Wohngebiet sehen eine Konsolidierung des Wohnbestands erreicht
Gleichzeitig werden in einigen Blöcken aber Fenster ausgetauscht und Gegensprechanlagen eingebaut. Die DWG hat derzeit 450 Wohnungen am Zoberberg in ihrem Bestand. Die Wohnungsgenossenschaft betreibt 909 Wohnungen. Ein Berliner Investor hat vor zwei Jahren von der DWG einen Block mit 60 Wohnungen übernommen und saniert. Die Wohnungsgenossenschaft riss in den vergangenen Jahren am Zoberberg 174 Wohnungen ab.
Die beiden großen Vermieter im Wohngebiet sehen jetzt eine Konsolidierung des Wohnbestands erreicht. „Wir sind zuversichtlich, dass der Zuspruch, am Zoberberg zu wohnen, hoch bleiben wird“, so Meißner. „Auch wir werden weiter am Standort präsent sein und uns nicht zurückziehen“, teilt Barth mit. 2018 verzeichnete das Wohngebiet gegenüber 2017 einen Zuwachs um 36 Bewohner auf 2.326. (mz)
