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Aufstieg als Meister Aufstieg als Meister: Grün-Weiß Dessau und Rot-Weiß Zerbst II bestreiten Endspiel

Von christian kattner 12.06.2015, 08:11
Matthias Begung (r.) und Grün-Weiß Dessau wollen am Sonnabend mit dem Titel auch den Aufstieg feiern.
Matthias Begung (r.) und Grün-Weiß Dessau wollen am Sonnabend mit dem Titel auch den Aufstieg feiern. storch Lizenz

Desssau - Die Spielplangestalter im Fußball-Kreisfachverband Anhalt müssen ein gutes Gespür für die Leistungsstärke der Mannschaften in der Kreisliga gehabt haben. Wie ist es sonst zu erklären, dass mit Grün-Weiß Dessau und Rot-Weiß Zerbst II die beiden erstplatzierten Mannschaften im direkten Duell aufeinander treffen.

Nach einer Saison, die beide Teams beinah im Gleichschritt absolvierten, spielen sie am Sonnabend ab 12.30 Uhr den Meistertitel unter sich aus. 25 der bisher absolvierten Spiele konnten beide Teams gewinnen. Da Grün-Weiß Dessau aber nur zweimal als Verlierer vom Platz ging, hat der Gastgeber die etwas bessere Ausgangslage.

„Es ist schon ein besonderes Spiel“, sagt Jan Lyschik. Der Mittelfeldspieler von Grün-Weiß Dessau ist vor dem Endspiel um die Meisterschaft in guter Form, erzielte vergangene Woche beim 4:1-Sieg bei der Reserve der ASG Vorwärts Dessau zwei Tore und freut sich auf das Saisonfinale.

DieFußball-Kreisoberliga wird in der kommenden Saison nur mit 15 Mannschaften spielen. Der sportliche Absteiger ESV Lok Dessau II hätte nach dem Rückzug der Spielgemeinschaft Oranienbaum/Wörlitz in der Kreisoberliga bleiben können, entschied sich aber für den Gang in die Kreisliga. Der Kreisfachverband wird die höchste Spielklasse des Kreises aber nicht mit einem zweiten Aufsteiger aus der Kreisliga auffüllen.

Dort wird in der kommenden Saison mit 16 Mannschaften gespielt. Zu diesen 16 Teams wird dann auch Grün-Weiß Wörlitz gehören.

Nach der Trennung von Hellas Oranienbaum, das in der kommenden Saison in den Kreisfachverband Wittenberg wechselt, hatten die Wörlitzer darum gebeten, dass sie mit einer eigenständigen Mannschaft in der Kreisliga spielen können. Diesem Wunsch hat der KFV Anhalt entsprochen.

In der Kreisklasse hat der PSV Anhalt Zerbst seinen Abschied aus dem Spielbetrieb verkündet. (ck)

Fast sinnbildlich für den Verlauf der bisherigen Saison war die Tatsache, dass auch die Zerbster Reserve ihre Partie mit 4:1 gewonnen haben und damit den Anschluss an den Tabellenführer halten konnte.

Die Ausgangslage vor dem Duell am Sonnabend ist rechnerisch recht einfach: Zwei Punkte liegen die Dessauer vor den Zerbstern. Ein Unentschieden reicht Grün-Weiß also zur Meisterschaft. Damit wollen sich die Grün-Weißen aber nicht zufrieden geben: „Es sind alle Spieler da, auch im Training ist der Platz voll“, sagt Lyschik, „wir gehen mit voller Konzentration in das Spiel.“

Und trotzdem gibt es bei Grün-Weiß die Sorge, dass die Zerbster ihre Reserve mit Spielern aus dem Landesklasseteam verstärken können. Sportlich geht es für Zerbst in der Landesklasse Staffel zwei um nicht mehr viel: Im schlimmsten Fall könnte Zerbst in der Tabelle nur noch vom dritten auf den fünften Platz rutschen.

Der Meistertitel in der Kreisliga dürfte auch für die Zerbster interessant sein. Vor allem die Besonderheit eines richtigen Endspiels hat seinen ganz besonderen Reiz. Jan Lyschik kennt die Situation, zumindest die, dass erst am letzten Spieltag eine Entscheidung fällt.

In der Saison 2012/13 war Grün-Weiß Dessau gleich mit zwei Mannschaften in der Kreisoberliga und Kreisliga im Abstiegskampf. Beide Male zogen die Grün-Weißen den Kürzeren. Punktgleich mit dem Vorletzten musste die Reserve den Gang in die Kreisklasse antreten, Jan Lyschik scheiterte mit dem Kreisoberligateam. Beim SV Mildensee lag sein Team zweimal in Führung und wäre damit in der Liga geblieben. Am Ende holte Grün-Weiß nur einen Punkt und musste absteigen.

Doch das ist vergessen. An diesem Wochenende geht es nicht gegen den Abstieg, sondern um die Meisterschaft. Ein Blick auf einen anderen Platz ist nicht notwendig, nur das eigene Ergebnis zählt.

Auf dem Vereinsgelände wird Samstagvormittag alles für die Saisonabschlussfeier aller Mannschaften aufgebaut. „Die Feier findet unabhängig vom Ausgang unseres Spiels statt“, sagt Jan Lyschik, weiß aber, dass die Party mit dem Meistertitel ausgiebiger über die Bühne gehen würde. „Eine Sektdusche würde es dann bestimmt geben.“

Die Reserve von Rot-Weiß Zerbst kennt das Meister-Gefühl, gewann zuletzt in der Spielzeit 2012/13 den Titel in der Kreisliga. Vom Aufstiegsrecht machte das Team aber keinen Gebrauch. Was macht Grün-Weiß Dessau? „Wenn wir Meister werden, dann würden wir auch aufsteigen“, sagt Jan Lyschik. Und bei Platz zwei? „Dann vielleicht auch.“ Aber daran will Jan Lyschik nicht denken, das Endspiel soll gewonnen werden.