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Aufregung um Vergleich Aufregung um Vergleich: Abu-Ghraib-Kostüm in Dessau? Bauhaus erklärt Hintergrund

24.02.2019, 13:41
Dieses Kostüm sorgte am Sonnabend in Dessau für Aufregung - und am Abend auch in den sozialen Medien.
Dieses Kostüm sorgte am Sonnabend in Dessau für Aufregung - und am Abend auch in den sozialen Medien. imago stock&people

Dessau - Die „Bild“-Zeitung meldete es am Sonnabend kurz vor 21 Uhr zuerst. „Zufall oder gewollt? Abu-Gharib-Kostüm bei Bauhaus-Feier“. Eine Antwort auf die selbst gestellte Frage gab die Boulevard-Zeitung nicht.

Doch ein Skandal lag in der Luft: Wurde am Sonnabend beim Tag der Offenen Tür im neuen Dessauer Bauhausmuseum ein Kostüm gezeigt, das an den Folterskandal im berüchtigten Abu-Ghraib-Gefängnis im irakischen Bagdad erinnerte?

Die Fotos aus dem amerikanischen Foltergefängnis im Irak waren zwischen 2004 und 2006 aufgetaucht. Eines zeigt einen Mann mit einer Tuchmaske über dem Kopf auf einer Kiste, an den ausgestreckten Händen stromführende Kabel. Dem Mann wurde angedroht, dass er durch Elektroschocks hingerichtet würde, falls er von der Kiste falle. Die Fotos riefen weltweit Empörung hervor.

Das Foto aus Dessau, entstanden am Sonnabend während einer Performance kurz nach der Eröffnung des Tages der Offenen Tür, zeigt einen Mann mit einem Filzkostüm, das tatsächlich an diese Szene erinnert, das aber eine Tanzskulptur ist, die die Bildhauerin Ursula Sax für ein „Geometrisches Ballett“ gestaltet hat. Das stellte das Bauhaus am Sonntag auf MZ-Anfrage klar. Es sei eines von insgesamt neun Entwürfen der Reihe „Filzkostüme“ , die zwischen 1987 und 1992 entworfen wurden, also weit vor 2004.

In Dessau war eine Reproduktion des Originalkostüms zu sehen - als Ausblick auf das Bauhaus-Festival „Bühne Total“ im September in Dessau. (mz)