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Auch für den Menschen gefährlich Auch für den Menschen gefährlich: Rußrindenkrankheit erstmals in Dessau-Roßlau aufgetreten

30.07.2019, 05:00
Ein durch die Rußrindenkrankheit abgestorbener Baum
Ein durch die Rußrindenkrankheit abgestorbener Baum Stadt Dessau-Roßlau

Dessau - In Dessau-Roßlau ist eine neue Baum-Krankheit aufgetreten, die auch zu allergischen Reaktionen bei Menschen führen kann. Wie die Stadtverwaltung von Dessau-Roßlau mitteilt, sind speziell die Ahorn-Bestände im Beckerbruch, unter anderem am Elberadweg zwischen Elbpavillon und Wallwitzburg, von der sogenannten Rußrindenkrankheit befallen.

Symptomatisch ist, dass die erkrankten Bäume zunächst Risse an der Rinde bekommen, aus denen Schleim herausfließen kann. Besonders im Spätsommer werden die Blätter welk und fallen ab, ganze Teile der Baumkrone sterben. Schließlich löst sich die Rinde großflächig ab und auf dem Stamm ist eine dichte, puderige, schwarz-braune Ablagerung zu erkennen.

Die rußartige Schicht hat zur Bezeichnung der Krankheit geführt. Einige Bäume gehen innerhalb eines Jahres ein, bei anderen dauert es mehrere Jahre. Bei der Rußrindenkrankheit handelt es sich um massenhaft gebildet Pilzsporen, die vom Wind weitergetragen und mit Niederschlägen abgespült werden.

Zum Umgang mit der Rußrindenkrankheit liegen im Bereich der Stadt bisher keine Erfahrungen vor

„Diese Sporen können auch bei Menschen zu Krankheitserscheinungen wie Reizhusten, Abgeschlagenheit oder Fieber führen, wenn sie mit ihnen in Berührung kommen oder diese einatmen“, so Stadtsprecher Carsten Sauer. Allerdings müsse eine sogenannte Sensibilisierung der Betroffenen vorliegen. Erst, wenn jemand wiederholt für längere Zeit den Sporen ausgesetzt war, kann es zu Reaktionen kommen.

Zum Umgang mit der Rußrindenkrankheit liegen im Bereich der Stadt bisher keine Erfahrungen vor. Nach Aussagen von Mitarbeitern der Grünpflege sei aber zu beobachten, dass das Holz der Bäume relativ schnell seine Standfestigkeit verliert. Wegen der Verkehrssicherheit bestehe an stark frequentierten und öffentlichen Wegen daher Handlungsbedarf.

In einem ersten Schritt sollen die betroffenen Bäume gefällt und im Wald neben den Wegen abgelegt werden. „Damit wird die Gefahr durch umstürzende Bäume oder Astabbruch gebannt.“ Um Verteilung der Sporen während der Fällarbeiten einzudämmen, sollen die Bäume zuvor befeuchtet und die Wege während der Arbeiten weiträumig abgesperrt werden.

Zur Entsorgung der Bäume bestehen nach bisher bekannten Expertenmeinungen unterschiedliche Möglichkeiten

„Nach diesen ersten Sicherungsarbeiten wird bis zum Eintreten einer stabilen feuchten Witterungslage nach einer endgültigen Lösung zum Verbleib der befallenen Bäume gesucht“, so Carsten Sauer. Hier bestehen nach bisher bekannten Expertenmeinungen unterschiedliche Möglichkeiten.

So könnten die Bäume einerseits in geschlossenen Behältern einer kontrollierten Verbrennung in einem Müllheizkraftwerk zugeführt werden. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, die Bäume am Standort verrotten zu lassen und sie zur Sicherung mit Erde abzudecken. (mz)