Ärger um Brunnen am Friedensplatz Ärger um Brunnen am Dessauer Friedensplatz: Wird die Wasserharfe jetzt zum Eventbrunnen?

Dessau - Die Wasserharfe im Park auf dem Friedensplatz klingt schon lange nicht mehr. Geht es nach dem Willen der Stadt, soll sich das nur sporadisch ändern. Ein Umstand, der Stadtrat Hans-Georg Otto (Pro Dessau-Roßlau) ärgert. Zumal er diesen Missstand schon seit anderthalb Jahren immer wieder anspreche, wie er sagt, „aber es kümmert sich einfach keiner drum“. Der kleine Springbrunnen wurde im Zuge der Neugestaltung der Grünanlage an den Weg parallel der Antoinettenstraße versetzt. „Es ist der Hauptweg vom Bauhaus zum Bauhausmuseum, der sollte durch den Brunnen etwas attraktiver werden“, erinnert Otto. Jetzt seien es noch zwei Monate bis zur Eröffnung des Bauhausmuseums „und es tut sich einfach nichts. Das ist blamabel.“
Aktuell benennt die Stadtverwaltung Probleme mit den Düsen als Hauptgrund
Eines sei Fakt, betont der Stadtrat: Je länger der Brunnen außer Betrieb ist, desto schwieriger werde die Wiederinbetriebnahme. Warum die Wasserharfe nicht funktioniert, dazu habe es in der Vergangenheit mehrere Begründungen gegeben: Die Rohre seien verbogen gewesen, die Becken zu klein, so dass bei Wind Wasser verweht wurde, was wiederum den Verbrauch in die Höhe trieb. „Deshalb habe die Stadt den Brunnen außer Betrieb genommen“, gibt Otto wieder.
Aktuell benennt die Stadtverwaltung Probleme mit den Düsen als Hauptgrund. Die Wasserharfe weise - als Kunstwerk und Springbrunnen - Besonderheiten auf, welche den sicheren Betrieb immer wieder beeinträchtigen, heißt es in einer Stellungnahme der Verwaltung. „Um die besonders feinen (Harfensaiten ähnlichen) Strahlen zu erzielen, wurden durch den Künstler sehr feine Düsen gewählt, die immer wieder zu Verstopfungen neigen.“
Die Stadt plant nun einen „ereignisbezogenen Betrieb“
Diese in der Vergangenheit häufig aufgetretenen Verstopfungen hätten den Unterhaltungsaufwand erheblich erhöht. „In der Regel mussten die zuständigen Mitarbeiter einmal täglich einen großen Teil der Düsen wieder von Verstopfungen befreien.“ Deshalb habe man sich entschlossen, den Dauerbetrieb einzustellen.
Versuche der Stadt, durch Umgestaltung des Wasserbeckens und dessen Abdeckung eine Verbesserung der Situation zu erzielen, hätten nicht zum gewünschten Erfolg geführt. „Veränderungen der Düsen am Kunstwerk selbst sind auch nicht möglich, da sie zu einer nicht vorhersehbaren Änderung des ursprünglich beabsichtigten visuellen Eindruckes führen würden“, heißt es weiter.
Die Stadt plant nun einen „ereignisbezogenen Betrieb“ des Brunnens. Zu diesem Zweck ist kurzfristig eine Reinigung des Brunnens und all seiner technischen Einrichtungen vorgesehen. Darüber hinaus wird die Pumpenanlage in Kürze überprüft und, bei Erfordernis, instand gesetzt. Ziel sei die Herstellung der Betriebsbereitschaft für besondere Anlässe, beispielsweise das Farbfest des Bauhauses. (mz)