Arbeitsmarkt Arbeitsmarkt in Dessau: Jobchance für Arbeitslose über 58 Jahre

Dessau-Rosslau - Der Offene Kanal Dessau hat personelle Verstärkung bekommen. Seit dem 1. Juli gehören Joachim Hopperdietz und Peter Liensdorf zum Team des Bürgerkanals, mit der Aufgabe, Vor-Ort-Produktionen zu unterstützen.
Sie stehen fortan den Dessau-Roßlauern zur Seite, die den Offenen Kanal gern nutzen möchten, aber aufgrund körperlicher Handicaps oder mangelnder Mobilität dies nicht realisieren können.
Die beiden 60- bzw. 59 Jahre alten Männer sind beschäftigt über das Förderprogramm des Landes „Gesellschaftliche Teilhabe-Jobperspektive 58+“. Im Rahmen dieser Maßnahme stehen sie dem Offenen Kanal drei Jahre lang zur Verfügung.
Beschäftigung für 48 Personen
Die beiden sind nicht die einzigen über 58-jährigen Langzeitarbeitslosen, die am 1. Juli eine neue Arbeit aufgenommen haben. Insgesamt sind es 17 Männer und Frauen.
Sieben von ihnen unterstützen das Technikmuseum „Hugo Junkers“ als Museumshilfskräfte und bei der Archivierung, zwei betreuen im Awo-Haus sozial Bedürftige, zwei unterstützen die Arbeit in der Ölmühle. Ebenso erhielten die Jüdische Gemeinde und die Moses-Mendelssohn-Gesellschaft personelle Verstärkung.
„Insgesamt werden in der Doppelstadt 48 Personen über die Jobperspektive 58+ eine Beschäftigung erhalten“, informiert Julia Behrendt, Koordinatorin des Regionalen Arbeitskreises, deren Aufgabe die Steuerung des öffentlich geförderten Arbeitsmarktes in der Stadt ist.
Zwölf Träger haben dadurch Verstärkung bekommen. Das sind neben den oben erwähnten auch der Amtshaus Kühnau e.V. für die Betreuung eines Mehrgenerationenprojektes, das Diakonische Werk im Kirchenkreis Dessau für die Arbeit in der Bahnhofsmission, der Förder- und Landschaftspflegeverein Biosphärenreservat „Mittelelbe“ für die Umweltbildung.
Für die Evangelische Landeskirche gibt es jetzt einen Tourismushelfer für die Mosigkauer Kirche, die Lebenshilfe erhält Unterstützung bei der Betreuung von Menschen mit schweren Behinderungen und im Stadtsportbund wird es Helfer für die Freizeitgestaltung geben.
„Diese Maßnahmen beginnen am 15. Juli bzw. 1.August“, sagt Behrendt. Insgesamt seien 13 Projekte bewilligt worden. Ausgeschlossen hatte die Stadt Maßnahmen im grünen Bereich, da dort keine ununterbrochene Beschäftigung über drei Jahre möglich wäre.
Laufzeit bis 2020
„Jobperspektive 58+“ ist ein Förderprogramm, das vom Land Sachsen-Anhalt aufgelegt wurde und eine Laufzeit bis 2020 hat. Die Teilnehmer können bis zu drei Jahren beschäftigt werden.
Dies zu entscheiden, obliegt den jeweiligen Trägern. Da es eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung ist, also keine Arbeitsgelegenheit des Jobcenters, haben sie auch ein Mitspracherecht bei der Personalauswahl.
Der Stadt Dessau-Roßlau stehen 1,5 Millionen ESF-Fördergelder zur Verfügung, womit 48 Plätze finanziert werden können. (mz)