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Arbeitslosenzahlen Dessau-Roßlau-Wittenberg Arbeitslosenzahlen Dessau-Roßlau-Wittenberg: Jugend in der Warteschleife

Von Annette Gens 29.08.2014, 06:35
Wartende sitzen in einem Jobcenter
Wartende sitzen in einem Jobcenter dpa Lizenz

Dessau-Rosslau/MZ - Für den regionalen Arbeitsmarkt war der August ein durchwachsener Monat. Dass die Arbeitslosenquote auf 10,5 Prozent und damit um 0,1 Prozentpunkte im Vergleich zum Vormonat stieg, ist unter anderem mit einer höheren Jugendarbeitslosigkeit zu erklären. Die Arbeitsagentur hatte in den vergangenen Tagen einen höheren Zugang von Personen der Altersgruppe 15 bis unter 25 Jahre.

Kein Job trotz Ausbildung

Die Mehrzahl der Jugendlichen hat eine schulische Berufsausbildung absolviert, konnte jedoch nicht nahtlos in die Berufstätigkeit starten, erklärt Sabine Edner, Geschäftsführerin der Arbeitsagentur Dessau-Roßlau-Wittenberg, den Hintergrund. Der Bestand an jüngeren Arbeitslosen unter 25 Jahren lag im gesamten Agenturbereich im August bei 1820 Personen und damit über dem Wert des Vormonats. Insgesamt lag die Jugendarbeitslosigkeit bei 12, 1 Prozent.

In der Region mit den Landkreisen Anhalt-Bitterfeld, Wittenberg und der kreisfreien Stadt Dessau-Roßlau waren im August 20.916 Männer und Frauen ohne Arbeit. Das sind 166 mehr als im Juli, aber wiederum 874 weniger als im August 2013. Die Arbeitslosenquote stieg zum Vormonat um 0,1 Prozentpunkte. Doch nicht überall ist ein geringfügiger Anstieg zu verzeichnen. Während die Arbeitslosenquote im Bereich der Geschäftsstelle Bitterfeld bei 9,6 Prozent liegt, beträgt sie in Köthen 12,4 Prozent. In Zerbst ist die Quote gar um 0,2 Prozentpunkte auf 10,1 Prozent gesunken. In Dessau-Roßlau ist ein leichter Anstieg um 0,1 Prozentpunkte auf 11 Prozent zu verzeichnen.

In der Stadt gibt es derzeit 4.616 arbeitslos Gemeldete, davon 1.077 in der Arbeitslosenversicherung und 3539, die vom Jobcenter die Grundsicherung erhalten. Im August blieb 268 Männern und Frauen die Anmeldung im Arbeitsamt nicht erspart. 321 Personen konnten sich aus der Arbeitslosigkeit abmelden. Sie nahmen eine Tätigkeit auf.

Fachkräftemangel bleibt weiter Problem

Zurück zur Jugend, die im August die statistischen Kennzahlen beeinflusste. Dass nicht alle Jugendlichen nach der Ausbildung von ihren Unternehmen übernommen wurden, stelle laut Edner eine Chance für diejenigen Unternehmen dar, die nicht ausbilden. „Die jungen Fachkräfte können in diesen Unternehmen ihre ersten Berufserfahrungen sammeln und werden somit an unsere Region gebunden“, erinnert Edner an den demografischen Wandel. Den Fachkräftebedarf trotz geburtenschwacher Jahrgänge in Zukunft zu decken, werde eine große Herausforderung sein.

Andererseits appellierte Edner: Die betriebliche Ausbildung sollte bei jedem Bewerber die erste Wahl sein. Anhand der Zahlen zum Ausbildungsmarkt lasse sich ablesen, dass nicht jeder Arbeitgeber seine Ausbildungsstellen besetzen kann.