Erleichtert und dankbar Adventsmarkt in Dessau: „Wir sind sehr froh, dass wir nicht abbrechen mussten“
Der Adventsmarkt war in diesem Jahr in vielerlei Hinsicht ein besonderer. Händler, Besucher und auch der Veranstalter sagen nach vier Wochen Danke an die Stadt, dass sie kommen durften.

Dessau/MZ - Am gestrigen Mittwoch hatten die Buden des Adventsmarktes das letzte Mal geöffnet, konnten Alt und Jung die letzten Runden auf dem Eis drehen. Erleichtert blickt Marktleiter Dirk Merkel auf das bunte Treiben. Die Coronaentwicklung hatte die Macher des Adventsmarktes vor große Herausforderungen gestellt. „Wir sind sehr froh, dass wir nicht abbrechen mussten und alle Auflagen erfüllen konnten.“
Merkel freut sich insbesondere über das insgesamt positive Feedback der Besucher. „Die Leute waren dankbar, dass wir ein bisschen Normalität geschaffen haben und sie hier mal abschalten konnten.“ Insbesondere für das Ambiente hätten sie viel Lob erfahren. „Das gebe ich an die Stadt weiter, die uns hervorragend unterstützt hat“, so Merkel.
Dankbar für den Mut der Stadt, den Markt durchzuziehen, waren auch die Händler
Dankbar für den Mut der Stadt, den Markt durchzuziehen, waren auch die Händler. Schausteller Ludwig Wittler kommt seit 26 Jahren mit seinen süßen Leckereien vom Rhein nach Dessau. „Wir durften hier sein, darüber sind wir sehr froh“, sagt er. Wenngleich sich die Zugangsbeschränkungen für den Markt in den Umsatzzahlen bemerkbar gemacht hätten. „Es waren weniger Besucher und die haben weniger gekauft.“ Lange Schlangen habe es nicht gegeben, weil die Leute vorsichtig waren und dann lieber weitergegangen sind, als sich dicht an dicht anzustellen. Aber viel Dankbarkeit hätten auch sie erlebt.
Das bestätigt auch Daniela Trappe vom Breisgauer Winzerglühweinstand. „Kaum war es dämmrig, kamen die Kunden und alle waren froh darüber, das tun zu können“, erzählt die Mitarbeiterin, die seit 14 Jahren den Stand auf dem Dessauer Markt betreut. Nach ihrer Einschätzung waren es in diese Jahr sogar mehr Kunden als sonst. Immerhin leerten die Besucher in den vier Wochen 600 Liter des weißen und 700 Liter des roten Glühweins plus 120 Liter Eierlikörpunsch.
Trotz der stark gestiegenen Inzidenz sei der Adventsmarkt nicht einmal ein Hotspot gewesen
Auch wenn es in den ersten Tagen an den Kontrollstellen ein bisschen holperte und es über die gesamte Zeit kritische Stimmen zum Markt an sich gab, ist das Gesamtfazit ein positives. Auch Stadtwerkegeschäftsführer Thomas Zänger dankt der Stadt für den Mut. „Ich bin fast ein bisschen stolz, dass sie das durchgezogen hat.“ Oberbürgermeister Robert Reck steht nach den vier Wochen voll und ganz hinter der Entscheidung. Der Adventsmarkt sei eine Freiluftveranstaltung gewesen, macht er deutlich. „Und unter den Bedingungen, wie wir ihn durchgeführt haben, war es eine gute Entscheidung für die Besucher, die sich auch bewährt hat“, lautet sein Fazit.
Trotz der stark gestiegenen Inzidenz sei der Adventsmarkt nicht einmal ein Hotspot gewesen, macht Reck deutlich. Eine Aussage, die von Dirk Merkel unterstrichen wird. „Wir hatten hier täglich etwa 150 Mitarbeiter auf dem Markt und nur einen positiven Fall. Diese Mitarbeiterin hatte sich bei ihrem Lebenspartner angesteckt.“
Auch wenn nun erstmal der berühmte Haken gesetzt wird, geht der Blick bei den Veranstaltern schon in das nächste Jahr. „Wenn es nach gültiger Rechtslage möglich ist, wird es auch 2022 wieder einen Markt geben“, lässt der Oberbürgermeister keinen Zweifel. Auch für Dirk Merkel und Matthias Brief vom Verein zur Förderung für Stadtkultur steht das fest. „Das Konzept hat sich bewährt, wir werden darauf aufbauen“, sagt Merkel, der im nächsten Jahr an den Weihnachts- einen Wintermarkt anschließen möchte - mit Eisbahn.