1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Dessau-Roßlau
  6. >
  7. 8. Badewannenrennen: 8. Badewannenrennen: Leichter gleich schneller?

8. Badewannenrennen 8. Badewannenrennen: Leichter gleich schneller?

Von Sylke Hermann 09.06.2003, 17:17

Roßlau/MZ. - "Ums gewinnen geht es gar nicht mal. Ich wollte mich nicht zum Clown machen." Hat er auch nicht.

Unter all den tollkühnen Bootsführern war Pötzsch der älteste. Der nahm's sportlich: "Naja, der Bürgermeister ist auch nicht mehr der Jüngste. Aber für die Jugend ist das schon was." Die stellte erwartungsgemäß die meisten Teilnehmer. 18 Boote haben sich am Montag zwischen Wassertunnel und Ölmühle in die Rossel-Fluten gestürzt. Anderthalb Kilometer lagen zwischen Start und Ziel. Und die konnten ganz schön lang werden. Völlig außer Puste krabbelten Anne Siebert und Juliane Noß aus dem Wasser. "Wir waren bestimmt nicht schnell. Wir sind sogar überholt worden", ist der 14-jährigen Juliane nicht entgangen, "aber Spaß hat's gemacht." "Beim nächsten Mal", fachsimpeln die Freundinnen, "bräuchten wir ein leichteres Boot. Wir waren einfach zu schwer." Annes Großvater hatte ein Gefährt wie dieses schon mal für den Sohn gebaut. Jetzt war der an der Reihe, um selbiges für die Tochter und ihre Freundin zu tun. An der Variante fürs Badewannenrennen Nummer neun muss noch gefeilt werden.

Das sehen Mandy, Sandra und Maria genauso. Obwohl: Zwei Styroporplatten mit Silikon abgedichtet reichen schon, um den steinigen Parcours zu nehmen. Doch die Mädels wollen mehr: schneller und besser werden. Diesmal entschädigte noch ein Eis für die Strapazen im Wasser. Aber bei einem Sieg.

Das wäre was. Dann hätte sich Steffen Kuras nicht umsonst gequält. Am linken Schienbein blutete der Kulturamtsleiter. Und warum? Weil der Chef in der Badewanne ordentlich durch die wilde Rossel geleitet werden musste. Während Kuras die Spuren der Wasserschlacht davon tragen musste, freute sich Roßlaus Bürgermeister Klemens Koschig über den passablen Anschieber. Ganz wie beim Zweierbob, stellten die Herren Politiker denn auch fest. Man sei doch wahrlich ein Dreamteam. Eines, das zum ersten Mal im Doppel in der Wanne saß und sogar die Wildwasserstrecke heil umschiffte.