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25 Jahre Saga Getränke GmbH 25 Jahre Saga Getränke GmbH: Im Sommer lieber Wasser statt Bier

Von nikta vahid 28.08.2015, 18:43
Bei Hitze ist Wasser gefragt - ob mit Sprudell oder naturell, weiß Saga-Geschäftsführer Tobias Gröger.
Bei Hitze ist Wasser gefragt - ob mit Sprudell oder naturell, weiß Saga-Geschäftsführer Tobias Gröger. L. Sebastian Lizenz

Dessau - Vernünftige Trinker scheinen sie zu sein, die Sachsen-Anhalter - trotz und gerade wegen der großen Hitze in den vergangenen Wochen. Das weiß Saga-Geschäftsführerin Regina Gröger. Die 65-Jährige betreibt den Getränkefachgroßhandel in Dessau seit nunmehr 25 Jahren.

Ob der Umsatz in den vergangenen Wochen wegen der Hitze steil nach oben geschnellt sei? Nein, erklärt sie, denn ihre Kunden kaufen schlichtweg anders ein, sobald das Thermometer steigt: „Der Umsatz verschiebt sich, die Kunden kaufen zwar mehr Wasser, dafür aber auch weniger Alkohol.“

Vor allem alkoholfreie Getränke seien gefragt und da allen voran wieder Wasser, egal, ob mit Sprudel oder naturell. „Im Winter kaufen unsere Kunden dann wieder mehr Bier“, sagt die Geschäftsführerin der SAGA GmbH und lacht.

Das einzige Problem sei bei langanhaltender Hitze nur, dass die zuliefernden Brunnen aufgrund des großen Umsatzes an ihre Kapazitätsgrenzen kommen: „Unsere Zulieferer brauchen schnellstmöglich ihr Leergut zurück.“ Bei langanhaltenden Temperaturen jenseits der 30-Grad-Marke müssen Händler wie Saga natürlich für volle Lager sorgen. „Immer wieder bei Sonnenschein“, so Gröger, komme es vor, dass die Industrie nicht hinterherkomme.

Doch im Normalfall gehe ihre Ware nie aus. Gröger spricht von einem „reibungslosem Durchlauf“, als sie ihr rund 5000 Quadratmeter großes Lager in der Dessauer Schlagbreite betritt. Dort stapeln sich Kisten über Kisten, Wasser mit und ohne Sprudel, aus der Region und auch über Deutschlands Grenzen hinaus, Limonaden und die verschiedensten Sorten Alkoholika. Neue Fuhren werden entladen, Pfandkästen wiederum in den wartenden Lkw verstaut. Nichts als Getränke, soweit das Auge in der Lagerhalle reicht.

In den hinteren Bereichen des Lagers weichen die Getränkekästen großen, metallenen Fässern. „Wir beliefern auch die Gastronomie“, sagt Regina Gröger. Das mache einen großen Teil ihres Umsatzes aus. Und bald beginnt eine neue Saga-Ära: Ihr Sohn Tobias Gröger wird das Zepter in der zweiten Generation übernehmen, während Regina Gröger mit ihren 65 Jahren in ihren wohlverdienten Ruhestand geht? Niemals, sagt die Geschäftsfrau: „Ich bin noch Chefin von drei Dessauer Kneipen, dem Kornhaus, Brauhaus und Ratskeller. Da gibt’s doch noch genug zu tun!“ Gröger wird sich also bald voll und ganz dem Gastro-Gewerbe widmen. Ihre Mitarbeiterin Susanne Redlich ist im Außendienst tätig und für die Dessauer Gastronomie-Kunden zuständig. Sie weiß genau, welche Getränke gerade im Trend liegen. Ein englischer Cider beispielsweise, Zimtlikör, so manches helle Bier aus Bayern und vor allem auch alkoholfreies Hefe-Weißbier. „Das wird auch gern als Radler getrunken“, sagt Redlich.

Seit Einführung des Mindestlohnes am Anfang des Jahres seien die Umsätze jedoch zurückgegangen. Geschäftsführerin Regina Gröger spricht von einem Teufelskreis, der in der ganzen Branche vorherrsche. Zum einen habe die Gastronomie mit höheren Einkaufspreisen zu kämpfen, die sich wiederum in der Speisekarte und letztlich im Konsumverhalten der Gäste bemerkbar machen. Außerdem haben viele Gastro-Betriebe verkürzte Öffnungszeiten eingeführt, da sie ihr Personal nicht mehr bezahlen können, so die Saga-Chefin.

„Der ganze kleinere Mittelstand jammert“, weiß Gröger. Sie aber kennt das Geschäft nach 25 Jahren mehr als gut. Gröger kennt das Auf und Ab, mit dem die Branche häufig zu kämpfen hat. „Ein Unternehmen läuft wie eine Sinuskurve“, sagt sie. „Nach einem Tief muss man sich einfach wieder aufrappeln.“ (mz)