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24. Roßlauer Heimat- und Schifferfest 24. Roßlauer Heimat- und Schifferfest: Mit drei Motorrädern über die Elbe

Von nikta vahid 28.08.2015, 21:40
Das Finale der Hochseil-Show: Ein Wettrennen auf drei Motorrädern quer über die Elbe.
Das Finale der Hochseil-Show: Ein Wettrennen auf drei Motorrädern quer über die Elbe. thomas ruttke Lizenz

Dessau-Roßlau - Das Anlegen der „Kaiser Wilhelm“ war am Freitagabend gleichzeitig das Startsignal für die Hochseiltruppe Geschwister Weisheit. Scharenweise tummeln sich die Besucher am frühen Abend am Roßlauer Elbufer, während die Artistenfamilie schon auf knatternden Motorrädern bereitsteht. Um, von der Dessauer Seite kommend, die Elbe auf drei lediglich 14 Millimeter dicken Seilen zu überqueren.

Höchste Konzentration und Anspannung steht in den Gesichtern der Geschwister Weisheit geschrieben. Und das Publikum beim 24. Roßlauer Heimat- und Schifferfest streckt die Köpfe gen Himmel und blickt gebannt auf das 180 Meter lange Seil, das über die Elbe gespannt ist. „Wir überqueren seit vier Jahren erstmals wieder einen Fluss“, sagt Susanne Weisheit kurz vor dem Auftritt. Zudem sei der Weg über die Elbe die bisher längste Strecke, die die Familie auf dem Seil zurücklegt.

Mit einer Geschwindigkeit von 50 bis 70 Kilometern pro Stunde düsen bis zu drei Maschinen gleichzeitig über die 14 Millimeter dicken Stahlseile. Aber noch mehr als das: Während der Fahrt machen die Fahrer sowie ihre „Beifahrerinnen“, die auf unter den Motorrädern hängenden Trapezen sitzen, allerlei Kunststücke. Als Peter Mario seine Maschine im Handstand über die Elbe fährt, hält so mancher Besucher den Atem an.

Am Sonnabend lockt z. B. von 8.30 bis 12 Uhr der Bauernmarkt mit Produkten aus der Region am Festplatz Bahnhof. In der Werftstraße wird von 9 bis 18 Uhr zum Trödelmarkt eingeladen. Silke und Dirk Spielberg haben ein Jubiläumsfestival der guten Laune vorbereitet.

U.a. sind De Randfichten, Geraldine Olivier, Ronny Gander und The Rotelli-Show ab 14.30 Uhr im Festzelt zu erleben. Die Majoretten aus Roudnice treten um 16 Uhr an den Bootshäusern auf, während Fürst Leopold und sein Gefolge auf dem Elbbalkon ihre Kaffeetafel abhalten, wo ansonsten ganztägig mittelalterliches Leben herrscht (auch Sonntag). Außerdem lädt die Sonderausstellung Roßlau 800 auf den Luchplatz ein (bis 6. September, 10 bis 18 Uhr). Zur Party mit Simple Sing wird 21 Uhr ins Festzelt eingeladen. Am Vormittag beginnt der Wassersporttag - beendet wird er 21.30 Uhr mit Bootskorso, Lampionumzug und Neptuntaufe.

Am Sonntag wird um 9 Uhr ins Festzelt zum Preisskat eingeladen. Der Höhepunkt des Festwochenendes ist ab 14 Uhr zu erleben, wenn sich der große Umzug zum Heimat- und Schifferfest auf den Weg macht. Im Festzelt findet am Nachmittag, 16.30 Uhr, das Große Sonntagskonzert mit dem Blasorchester Roßlau und dem Männerchor Roßlau statt. „Nur nach Hause gehen wir nicht…“ heißt es um 17 Uhr zu Verabschiedung und Ausmarsch der Gastvereine des Roßlauer Schiffervereins. Das Heimat- und Schifferfest klingt aus. Um 19 Uhr werden die Fahnen der „Allee der Elbestädte“ auf dem Luchplatz abgeflaggt.

Weitere Highlights: eine große Motorradpyramide mit vier Artisten an und unter einem Motorrad und eine Crossfahrt auf den Hinterrädern. Zum krönenden Abschluss liefern sich drei Fahrer ein Rennen von Dessau nach Roßlau, dazu werden die Fahnen des Sponsors, der Stadtwerke Dessau-Roßlau, geschwenkt. Zuvor spielt Alexander Weisheit auf der Spitze eines 62 Meter hohen, schwankenden Stahlmastes in langer Familientradition ein Trompetensolo.

Nach der Show werden die Artisten mit langem Applaus begrüßt und müssen, fast wie Popstars, noch für so manches Fan-Foto bereitstehen. Schifferfest-Besucher Guntram Hagemann kennt die Familie Weisheit schon seit über 50 Jahren. Er stamme aus Thüringen, so wie die Weisheits auch, erzählt er. „Und damals habe ich wahrscheinlich ihre Großeltern auf dem Hochseil gesehen.“ Sie sei extra für die Hochseil-Show aus Coswig angereist, erzählt die Besucherin Carola Bartl. „Die wollte ich immer mal gesehen haben.“ Eine andere Besucherin will die Artisten auch mal von nahem sehen und ist ganz erstaunt „wie jung die alle noch sind“. Sie sei heute ein Fan geworden, sagt sie begeistert.

Wer die Weisheits am Freitagabend verpasst hat, kann die Familie auch am Samstag und Sonntag noch in Aktion erleben. (mz)