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150 Rechte bei Demo in Roßlau150 Rechte bei Demo in Roßlau: 14-Jährige angegriffen - Aufrufe zu Gewalt

Rosslau - Bei einer rechten Kundgebung haben sich Sonntagnachmittag laut Polizeiangaben 150 Personen am Roßlauer Bahnhof versammelt. Anlass war der gewalttätige Übergriff auf vier Personen aus dem rechten Spektrum, der sich am Abend zuvor dort zugetragen ...

20.01.2019, 17:01

Bei einer rechten Kundgebung haben sich Sonntagnachmittag laut Polizeiangaben 150 Personen am Roßlauer Bahnhof versammelt. Anlass war der gewalttätige Übergriff auf vier Personen aus dem rechten Spektrum, der sich am Abend zuvor dort zugetragen hat.

Die Polizei hatte den Vorfall am Sonntagmorgen gegenüber der MZ bestätigt. Drei der Opfer mussten stationär behandelt werden, zwei davon auf der Intensivstation.

Während der Kundgebung am Sonntag war die Polizei mit ungefähr zehn Einsatzfahrzeugen vor Ort, zudem war ein Hubschrauber im Einsatz. Die Stimmung unter den rechten Demonstranten war teils äußerst aggressiv.

Junge Frau von Rechten angegriffen

Ein 14-jährige Mädchen, das dem äußeren Anschein nach dem linken Spektrum zugehörte und auf der anderen Straßenseite an der Versammlung vorbei laufen wollte, wurde von einer rechten Gruppe verfolgt und angegriffen. Eine Person sprang das Mädchen mit dem Schuh voraus an. Die 14-Jährige wurde laut Einsatzleiter Marcus Benedix leicht verletzt. Sie klage über Kopf- und Rippenschmerzen. Ein Strafverfahren wurde eingeleitet.

Medienvertreter von Rechten beschimpft und verbal bedroht

Auch anwesende Medienvertreter wurden massiv beschimpft und verbal bedroht. Ein Polizist riet einer Gruppe Fotografen, sich zu entfernen, da die Kräftelage auf Seiten der Polizei schlecht sei.

Im weiteren Verlauf der Demo wurden Fackeln entzündet. In  Redebeiträgen wurde offen zu Gewalt aufgerufen. Eine Rednerin äußerte: „Wenn mir heute einer von denen begegnet, garantiere ich für nichts." Ob in Bezug auf Redebeiträge Anzeigen erstattet werden, werde momentan überprüft, so Benedix am Abend gegenüber der MZ.

Der Kundgebung folgte ein Demonstrationzug durch Roßlaus Innenstadt. Sie endete in der Ziegelstraße, dort, wo eines der Opfer des Überfalls wohnt.  (mz)