Transportinkubator 100.000 Euro investiert: Dessauer Klinikum hat jetzt mobilen „Brutkasten“ für Frühchen

Dessau/MZ - Das städtische Klinikum Dessau hat rund 100.000 Euro in ein mobiles Rettungssystem für frühgeborene Säuglinge investiert. Das teilte das Klinikum am Donnerstag mit. Der neue Transportinkubator steht demnach seit wenigen Tagen dem Rettungsdienst des Klinikums zur Verfügung. Damit kämen intensivpflichtige Neugeborene nun sicherer in Krankenhaus. Jährlich verzeichnet das Klinikum circa 30 Einsätze, bei denen ein solcher Transportinkubator benötigt wird.
„Der transportable ,Brutkasten’ ermöglicht den sicheren und schonenden Transport von Früh- und Neugeborenen in Fahrzeugen sowie im Hubschrauber. Für diese Transporte bedarf es einer Spezialausstattung - schließlich muss alles, was benötigt wird, mobil und transportsicher auf kleinem Raum untergebracht werden“, erklärt Klinikumssprecher Thomas Neubert.
Elektrohydraulisches Fahrgestell ermöglicht Transport ohne viel Kraftaufwand
Der Transportinkubator verfüge über ein elektrohydraulisches Fahrgestell, hiermit könne das System mit einem Eigengewicht von über 120 Kilogramm völlig ohne Kraftaufwand bewegt und verladen werden. „Das Baby kann, für eine gewisse Zeit auch ohne externen Anschluss an Strom oder medizinische Gase, gewärmt, überwacht und im Bedarfsfall auch beatmet werden“, so Susanne Siebenhaar, Abteilungsleiterin Biomedizintechnik. Durch Infusionspumpen könne es zudem mit lebenswichtigen Medikamenten versorgt werden.
Große Eingriffsklappen sowie eine herausziehbare Liegefläche erlauben den betreuenden Ärzten jederzeit, sich um die kleinen Patienten zu kümmern. Während des Transportes sei das Baby außerdem in einem Rückhaltesystem gesichert.
Die Investition in das neue Rettungssystem „halten wir für eine sehr gute Investition in die Zukunft“
„Bei Frühgeburten sind häufig Organe oder Hirnstrukturen noch nicht genügend ausgebildet. Eine intensivmedizinische Behandlung im Klinikum hilft langfristige Schädigungen zu verhindern oder zu verringern“, so Isabel Hintersdorf, Fachärztin für Neonatologie und Leitende Oberärztin der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin.
Bislang seien notwendige Transporte mit Hilfe eines älteren Modells erfolgt. Die Investition in das neue Rettungssystem „halten wir für eine sehr gute Investition in die Zukunft“, so Dr. André Dyrna, Verwaltungsdirektor des Städtischen Klinikums. Das glaubt auch Dr. Stefan Fest, Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin: „Mit dem neuen Transportinkubator leisten wir unseren Beitrag aus Dessau-Roßlau zu einer qualitativ hochwertigen und verantwortungsbewussten Versorgung in unserer Region.“