Neben Nachbarschaftsbank Zweites Leben für alte Telefonzelle: Bobbau plant eine Bibliothek zum Büchertauschen
Auf dem Dorfanger in Bobbau sollen schon bald Bücher getauscht werden. Warum dafür auch die Kreativität der Einwohner gefragt ist.

Bobbau/MZ - Lichtgrau und magenta. Die Farben dominieren auf der neuen Errungenschaft des Vereins „Geschichte(n) bewahren“. Und das nicht ohne Grund, wie Matthias Berger meint. Er ist Vereinsmitglied, Bobbauer Ortsbürgermeister und begeistert von der Idee des zweiten Lebens für eine ausgediente Telefonzelle der Telekom in Bobbaus Dorfmitte.
Lange Suche nach der Zelle
Mitten auf den Dorfanger haben Vereinsmitglieder unterstützt von ortsansässigen Unternehmen die Zelle platziert. „Genau neben unserer Nachbarschaftsbank“, erklärt Berger und spricht von einer langen Suche nach dem früher allgegenwärtigen Mini-Haus. Bei der Telekom selbst wäre keines mehr zu bekommen gewesen. Bei der Stadt Bitterfeld-Wolfen am Ende aber schon. „Schön, dass wir eine verwenden dürfen“, freut sich der Ortsbürgermeister und kündigt schon einmal Großes an.
Die Telefonzelle soll zunächst eine andere Farbe bekommen. Blau und gelb sind vorgesehen, weil das auch die Wappenfarben des Ortes sind. Dann werden Regale eingebaut und Bücher verstaut. Die Zelle soll zur Bibliothek werden. Frei nach dem Motto, dass jeder Bücher bringen und mitnehmen könnte.
„Partnerschaftlicher Austausch“, sagt Berger und ist sicher, dass die Bobbauer die neue Errungenschaft annehmen werden – weil es immer schon die Nachfrage nach einer solchen Einrichtung gab und sich der Erfolg der Bücherzellen in anderen Orten auch in Bobbau herumgesprochen hat.
Ein Name muss her
Farbe, Bücher und ein ansprechendes Umfeld sind allerdings nicht alles, was es in Bobbau braucht. Gesucht wird auch ein Name. „Bobliothek“ ist derzeit der Favorit.