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Zwei Bauabschnitte prägen neues Siedlungsgesicht

Von DETMAR OPPENKOWSKI 03.02.2009, 18:14

BITTERFELD/MZ. - Bereits frühzeitig erkannte Wolfgang Parche als studierter Bauingenieur das Potential der "Gartenstadt". "Die Siedlung entstand Anfang der 1920er Jahre und galt bis zur Wende als eine der begehrtesten Siedlungen in Bitterfeld", sagt er.

Danach wurde über viele Jahre nichts gemacht. Für einige Objekte lagen bereits schon Abrisspläne auf dem Tisch. "Dies galt es zu verhindern", sagt Parche und trug seine Ideen dem Immobilienkaufmann Reinhard Köppe vor. Und so begann das Projekt im Jahr 2007. Das "Grüne Herz von Bitterfeld" nahm auf dem Reißbrett peu á peu Gestalt an.

Die Baumaßnahmen begannen dann im Sommer 2008 in der Ernst Borsbach- und der Ignatz Stroof-Straße. Auch Teile der Stefan Simon-Straße wurden bis Ende des vergangenen Jahres komplett saniert.

"Neue Dächer, Fenster und Wärmeschutz im Außenbereich, eine Komplettrenovierung im Innenbereich", fasst es der Geschäftsführer des Halleschen Immobilienservice Köppe (HIS), Kai-Uwe Müller, zusammen. Der Unternehmen verwaltet die Objekte für die "WS Wohnen und Service". Beide gehören zur Köppe-Gruppe.

Und diese hat noch viel vor. Bis zum Jahr 2012 sollen drei weitere Bauabschnitte folgen. Am Ende sollen insgesamt 460 Wohnungen saniert sein. Dabei wird ausschließlich auf Firmen aus der Region zurück gegriffen. 120 der bisher erworbenen 180 Wohnungen hat man so bereits für etwa 1,8 Millionen Euro fertig gestellt und zum größten Teil auch schon vermietet.

"Hatten wir vor den Baumaßnahmen einen Leerstand von mindestens 60 Prozent, so haben wir jetzt einen Vermietungsstand von mehr als 75 Prozent", sagt Parche und zeigt sich auch für die zukünftigen Abschnitte zuversichtlich: "Das Potential ist da."

Damit meint er einerseits die Mieter, andererseits auch die Kraftwerkssiedlung. So besitzen etwa die Häuser in der Ernst Borsbach-Straße jeweils vier Wohneinheiten. Zu jeder Wohnung gehört immer auch ein Garten. Wolfgang Parche möchte vor allem junge Familien ansprechen. Aber auch an die Älteren ist gedacht.

Als Schwerpunkt des zweiten Bauabschnitts. Dieser umfasst den Pistorplatz, den zentralen Platz in der Kraftwerkssiedlung. Hier sollen altersgerechte Wohnungen entstehen. Voraussichtlich ab Mai soll dieser denkmalsgeschützte Komplex saniert werden. Etwa 32 Wohneinheiten werden dann entstehen. Auch hier werden - wie im Großteil der Anlage - die Holzfensterläden wieder angebracht. Denn sie sind ein besonderes Erkennungszeichen der Kraftwerkssiedlung.

Ein weiteres Zeichen sind die Grünflächen vor Ort oder wie Wolfgang Parche sagt: "Die Kraftwerkssiedlung ist eigentlich ein Park mit Wohnhäusern."

Generell ist Parche ein Mann mit Ideen. Neben Plänen für die überirdischen Bauten, gibt es auch Pläne für ein unterirdisches Problem - dem Grundwasser. Zusammen mit der Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft (LMBV) wurde hierfür eine Lösung gefunden. Demnach sollen im zweiten Halbjahr Drainagen in die Erde gelassen werden. Sie sollen das unterirdische Wasser abführen.

Wenn dies auch gelingt, dann verläuft für Wolfgang Parche wirklich alles nach Plan. "Auch daher wird die Siedlung wieder eine der begehrtesten von Bitterfeld werden", meint Parche.