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Zum zweiten Mal in Folge Zum zweiten Mal in Folge: Friseur "Figaro" in Bitterfeld bildet am besten aus

Von Ulf Rostalsky 13.01.2018, 08:00
Nicole Weiske (links) und Niklas Grothe sind Auszubildende bei der Figaro Bitterfeld GmbH. Ihr Lehrbetrieb wurde nun zum zweiten mal nacheinander zu einem der besten des Landes gewählt.
Nicole Weiske (links) und Niklas Grothe sind Auszubildende bei der Figaro Bitterfeld GmbH. Ihr Lehrbetrieb wurde nun zum zweiten mal nacheinander zu einem der besten des Landes gewählt. André Kehrer

Bitterfeld - Franziska Paetzel ist in ihrem Traumjob angekommen. Sie ist Friseurin und übt als solche „den schönsten Beruf der Welt“ aus, wie sie sagt. Selbstbewusstsein gehört zum Handwerk, in dem Schönheit zum Alltag zählt.

Mitunter geht es sehr bunt zu im Job. Das weiß die 21-Jährige, die ihre Prüfungen als Landesbeste in Sachsen-Anhalt bestanden hat und jetzt als Junggesellin in der Figaro Bitterfeld GmbH angestellt ist.

Friseur Figaro: 80 Mitarbeiter in 13 Salons

Das Unternehmen ist zum zweiten Mal in Folge als einer der vorbildlichsten Ausbildungsbetriebe des Landes ausgezeichnet worden. In rosaroten Tönen malen die Friseurinnen die Welt dennoch nicht.

„Du musst schon rührig sein, dich rechtzeitig um Nachwuchs bemühen“, erklärt Silvana Wagner, Geschäftsführerin der Figaro GmbH, für die heute 80 Mitarbeiter in 13 Salons in Bitterfeld, Wolfen, Sandersdorf, Brehna, Bad Düben und Delitzsch arbeiten.

Ausbildungsplätze im Salon Figaro sind gefragt

Noch kann Figaro den eigenen Bedarf decken. Aktuell werden neun Frauen und ein Mann zu Friseuren ausgebildet.

Auch die Nachfrage nach Ausbildungsplätzen ist fürs neue Jahr bereits vorhanden. Der Trend macht allerdings auch um Bitterfeld keinen Bogen.

Immer weniger wollen Friseur werden

Volker Becherer, Abteilungsleiter Berufliche Bildung der Handwerkskammer Halle, erinnert daran, dass derzeit im Kammerbezirk 230 junge Leute zu Friseuren ausgebildet werden.

Allerdings sinkt die Zahl neuer Ausbildungsverträge stetig. Dass auch das zu erwartende Entgelt Einfluss auf diese Entwicklung haben könnte, weist der Fachmann nicht von der Hand. „Im Handwerk ist es nicht so wie in der großen Industrie. Wir brauchen hier andere Anreize“, sagt er ohne Umschweife

Friseur Figaro: Seit 16 Jahren gibt es einen Ausbildungssalon

Bei Figaro in Bitterfeld haben sie den Dreh raus. 1968 wurde im Unternehmen mit der Ausbildung begonnen. Seit 16 Jahren gibt es den eigenen Ausbildungssalon.

Das „Figaro Junior-Team“ um Ausbildungsverantwortliche Grit Lorenz arbeitet nicht im hermetisch abgeriegelten Raum. Kundenkontakt ist gewünscht und gleichzeitig die große Herausforderung.

Friseur Figaro: Ausbilder haben ein Auge auf ihren Nachwuchs

„Man muss als Friseurin selbstbewusst sein, Trends erkennen, Kunden beraten. Das muss man lernen“, blickt Franziska Paetzel auf ihre Zeit im Junior-Team zurück. Dort wird mit Netz und doppeltem Boden gearbeitet. Die Ausbilder haben ein Auge auf den Nachwuchs.

Der kann sich dort allerdings freischwimmen. „Mit echten Kunden zu arbeiten, ist schon deutlich anders als am Modell“, weiß Ausbilderin Grit Lorenz. Aber nur so geht es voran. Sie und Chefin Silvana Wagner preschen vor.

Friseur zu sein bedeutet mehr als Haare schneiden

Haare schneiden ist zu wenig. „Ein Friseur von heute ist ein Kreativer, ein Traumerfüller, Schönfärber, Seelenretter und Zuhörer“, zählt sie auf.

Janine Leimbach sieht das nicht anders. Die junge Frau aus Delitzsch lernt im zweiten Ausbildungsjahr und ist zufrieden. Sie zaubert am Modell, spricht von Lockenpracht und großer Tolle. Leidenschaft schwingt auch bei Niklas Grothe mit.

"Friseure bringen Schönheit von Kopf bis Fuß"

Er ist der Hahn im Korb und selig. Friseur ist der Traumberuf des Mannes, der gerade erst in die Ausbildung eingestiegen ist. Davon ist wenig zu spüren. Make-up ist sein Steckenpferd.

Das merken nicht nur die Kunden. Niklas ist die beste Werbung in eigener Sache. Ohne Styling geht nichts. Friseure bringen eben „Schönheit von Kopf bis Fuß“ an den Mann oder die Frau. (mz)