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Zörbiger Stadtrat muss entscheiden Zörbiger Stadtrat muss entscheiden: Schließung des Jugendclubs in Rieda?

Von Stefan Schröter 18.09.2017, 14:42
Ortseingangsschild von Rieda
Ortseingangsschild von Rieda André Kehrer

Zörbig - Wieder ein Jugendclub weniger: In der Stadt Zörbig gibt es wohl bald nur noch zwei derartige Einrichtungen für Kinder und Jugendliche. Am kommenden Mittwoch dürfte der Zörbiger Stadtrat formell die Schließung der Einrichtung in Rieda beschließen.

Betreuungs-Bedarf nicht mehr vorhanden

Dort sei der Betreuungs-Bedarf nicht mehr vorhanden gewesen, außerdem hätte die Betreuungsperson eine Zusatzqualifikation benötigt, heißt es aus der Ortschaft. Auch Zörbigs Bürgermeister Rolf Sonnenberger (Bürger für Zörbig/Wählerliste Sport) bestätigte der MZ: „Betreuung und Bedarf, beides ist nicht mehr gegeben.“ Der Ortschaftsrat Schrenz, zu dem Rieda gehört, hat die Schließung an den Stadtrat bereits per Votum „empfohlen“.

Auch der Kulturausschuss folgte dieser Meinung schweren Herzens, wie die Ausschussvorsitzende Heidemarie Funke (Freie Wählergemeinschaft) erklärte. Sie musste sich in dem Gremium zuletzt auch mit dem Löberitzer Jugendclub beschäftigen. Dessen drohende Schließung ist zwar vorerst vom Tisch. Denn vorübergehend sei über eine Bundesfreiwilligendienst-Stelle eine neue Betreuerin gefunden worden.

Betreuungs-Probleme kehren wieder

Der Jugendclub ist daher seit rund zwei Wochen wieder geöffnet und wird laut Funke auch von der Jugend angenommen. Aber die Ausschussvorsitzende und Löberitzer Ortsbürgermeisterin ahnt, dass die alten Betreuungs-Probleme mittelfristig wiederkehren werden. „Die neue Betreuerin überbrückt erst einmal. Wir sind jetzt gefragt, dass wir neue Leute finden, die sich um die Einrichtung langfristig kümmern.“ Ansonsten drohe auch dort das Aus.

Wird am Mittwoch die Schließung des Riedaer Clubs bestätigt, würden in Löberitz und in Zörbig die beiden letzten Jugendclubs im Gebiet der Einheitsgemeinde Stadt Zörbig verbleiben. Im Jahr 2014 beschloss der Stadtrat der Kommune bereits, dass die Türen der Clubs in Großzöberitz und Spören zu bleiben. Auch die zwischendurch wiedereröffnete Einrichtung in Stumsdorf gibt es bereits nicht mehr. Die Stadt Zörbig könnte theoretisch mit Hilfe von Minijobs Betreuungsstellen in den Einrichtungen finanzieren.

Finanzielle Situation lässt nicht viel zu

Doch laut Bürgermeister lasse das die finanzielle Situation der Stadt nicht zu, zumal Jugendclubs zu den freiwilligen Aufgaben einer Kommune gehören. Um aus der Schließungsspirale herauszukommen, müsste das Land die Kommunen besser ausstatten, sagt er. „Die Finanzierung muss auf andere Füße gestellt werden.“ Allein im Kita-Bereich verdoppeln sich 2018 laut Sonnenberger die Kosten, auf denen die Stadt sitzen bleibt. Das liege an ausbleibenden Geldzuweisungen vom Land. (mz)