Zörbiger Jugendclub Zörbiger Jugendclub: Mutter und Schwester helfen der Tanztrainerin aus

Zörbig - Bässe dröhnen aus den Lautsprechern, in der Sporthalle ist es warm, nur durch die geöffneten Fenster weht ein Lüftchen herein. Eigentlich könnten die 16 Kinder jetzt im Stadtbad liegen und den freien Nachmittag genießen - doch lieber bewegen sie sich zum Rhythmus des Liedes, das läuft. Die Bewegungen sind fast synchron, sie proben die Tanzschritte noch nicht lange.
Die Kindertanzgruppe des Zörbiger Jugendclubs durfte während der Corona-Zeit nicht proben, da ging es ihnen wie vielen. Doch nun wird endlich wieder gezählt, neue Musik ausgesucht, neue Schritte ausgedacht. In ordentlichen Vierer-Reihen sind die 15 Mädchen und ein Junge aufgereiht. Ganz vorn: Selina Schneider.
Eigentliche Trainerin der Kindertanzgruppe, setzt gerade aufgrund ihrer Schwangerschaft aus
Die 17-Jährige hat gerade ihren Abschluss an der Sekundarschule geschafft und hat nun viel Zeit für ihr Hobby, das Tanzen. Genug Zeit, um ihre große Schwester Stephanie Fruck zu entlasten. Die 31-Jährige ist die eigentliche Trainerin der Kindertanzgruppe, setzt aber gerade aufgrund ihrer Schwangerschaft aus. Also sprangen die kleine Schwester und außerdem die Mutter, Kathrin Schneider, ein, damit die Kinder weiter tanzen können.
Denn die Leidenschaft fürs Tanzen teilen die Frauen der Familie. Kathrin Schneider hat Bauchtanz gemacht und war Leiterin des Jugendclubs, als die Tanzgruppen gegründet wurden.
„Angefangen hat es eigentlich als Playback-Show auf dem Zörbiger Stadtfest“, erinnert sie sich, „dann wollten die Kinder und Jugendlichen auch in der Freizeit tanzen.“ So sind in Zörbig zwei Gruppen entstanden. Kathrin Schneiders Tochter Stephanie war bei den Älteren mit dabei und übernahm später dann die Kindertanzgruppe, die immer montags probt.
Pause hat bei den 16 Schulkindern die Vorfreude aufs Tanzen nur noch größer werden lassen
Mittlerweile sind die Zörbiger gerngesehene Gäste bei Festen und Veranstaltungen - etwa in Mößlitz, aber auch in Halle waren sie schon zu sehen. Bei der 1050-Jahr-Feier gab es einen Flashmob. „Die Tanzgruppen sind eigentlich auf jedem Fest dabei“, sagt Susanne Sterzik, die Chefin des Jugendclubs.
Die acht Wochen Pause haben bei den 16 Schulkindern die Vorfreude aufs Tanzen nur noch größer werden lassen. „Ich wurde immer wieder auf der Straße angesprochen, wann es weitergeht“, erinnert sich Kathrin Schneider lachend.
„Es wäre doch schade, wenn das Tanzen in Zörbig aufhört“
Sie ist froh, dass keiner über die lange Zeit die Lust an der Bewegung verloren hat und dass das Training nun weiter gehen kann. „Es wäre doch schade, wenn das Tanzen in Zörbig aufhört. Dafür sind wir irgendwie schon zu bekannt.“ Das neue Lied wurde gleich beim ersten Treffen ausgesucht und ganz demokratisch gewählt.
Selina Schneider, die in diesem Jahr eine Ausbildung als Erzieherin beginnt, hat Spaß daran, den Jüngeren die Tanzschritte beizubringen, zusätzlich zu den Freitagsstunden mit fünf anderen Jugendlichen. „Ich habe selbst während der Pause kaum getanzt, weil alles zu war“, sagt sie. Auch sie ist froh, endlich wieder das Tanzbein zu schwingen. „Meine Schwester verlässt sich auf mich und die Kinder, dass wir das gut zusammen hinbekommen.“ Einmal im Jahr gibt es einen Einkaufsbummel: Dann wird die neue Tanzkleidung gekauft. (mz)