Wolfener Ballett-Ensemble Wolfener Ballett-Ensemble: In 30 Tänzen um die Welt

wolfen/MZ - In 80 Tagen um die Welt - das wurde im gleichnamigen Roman von Jules Verne geschafft. Das Wolfener Ballett-Ensemble (WBE) toppt diesen Rekord um einiges: Dessen Tänzerinnen umrunden den Erdball an einem Abend oder Nachmittag. Denn das Motto der diesjährigen großen Gala, die am 5. und 6. Oktober im Wolfener Kulturhaus zu sehen ist, heißt „In 30 Tänzen um die Welt“.
Die Idee dazu entstand schon im vergangenen Jahr, wie Vereinschef Steffen Schiller im MZ-Gespräch berichtet. Und offenbar lag man damit genau richtig: Der Antrag auf Förderung des Projektes durch das Land wurde vom Kultusministerium Sachsen-Anhalts genehmigt.
Jede Menge neue Choreographien
Damit konnte es also in die Vollen gehen. Intensiv und hart gearbeitet am Programm wird seit April, so Schiller. „Immerhin sind mehr als die Hälfte der Darbietungen völlig neue Choreographien“, erklärt er. „Hinzu kommt, dass viele der anderen Tänze aus unserem Repertoire von anderen Auftrittsgruppen präsentiert werden und deshalb neu einzustudieren sind.“
Zu den Premieren gehört ein neuer Holzschuhtanz in Choreographie von Inga Lehr-Ivanov, ihres Zeichens Leiterin der Kosmet-Ballett-Company Brandenburg. Dort tanzt auch die künstlerische Leiterin des WBE, Bianka Behrend, und beide Ensembles haben vor zwei Jahren gemeinsam Tschaikowskys „Nussknacker“ äußerst erfolgreich auf die Wolfener Kulturhausbretter gebracht.
Die Gala wird findet am Sonnabend, 5. Oktober, um 18 Uhr und am Sonntag, 6. Oktober, um 15 Uhr im Wolfener Kulturhaus statt. Karten an der Theaterkasse, Telefon: 03494/6 66 06 66.
Nun also stehen ganz andere Aufgaben auf der Tagesordnung. Fremde Länder rufen. Und nicht nur solche recht oft bereisten wie Holland, wo natürlich die Holzschuhe klappern, oder Italien, wo die „Tarantella“ ihre Funken versprüht. Auch die „Kleinen Pinguine“ rüsten sich für ihre lange Tour an den Südpol. Und während der Känguru-Tanz von den Weiten Australiens kündet, wehen die Panflötenklänge den Wind aus Mittelamerika herüber.
Ein Höhepunkt dürfte der „Bollywood“ in Anlehnung an die indische Filmproduktion werden. Und das nicht nur deshalb, weil dieser neue Tanz am Ende drei Auftrittsgruppen auf der Bühne vereint. Auch die Kostüme sind eine Augenweide. Doch eigentlich nicht nur diese. „Natürlich haben wir für alle neuen Tänze auch neue Kostüme“, sagt die stellvertretende Vereinschefin Angela Kuhrt. Und in den meisten Fällen auch die nötigen Schuhe und Accessoires. Da ist es vorstellbar, was auch hinter den Kulissen und logistisch an Arbeitspensum zu bewältigen ist. Schließlich werden jetzt auch für das Training jede Minute und jeder Raum genutzt.
Jahrelange Erfahrungen zeigen Wirkung
Doch trotz Stress und Hektik: Chaos herrscht dort nicht. „Auch wenn jede Gala wieder andere Herausforderungen mit sich bringt, zeigen die jahrelangen Erfahrungen dann doch ihre Wirkung“, so Schiller.
So fällt die Gestaltung der neuen Gala diesmal aus dem normalen Moderationsrahmen. Jana Respondek und Tobias Köppe vom Wolfener Amateurtheater begleiten das Programm, indem sie die Weltreise mit einer Geschichte darstellen. Traditionell wiederum ist, dass auch Gäste mitwirken. Diesmal sind es Orlando Garcia mit seinen Trommelkids und ein fernsehbekannter Kung Fu-Meister.
Dass neben Tanzchefin Bianka Behrend und den anderen drei Trainern sowie Ensemblemitgliedern auch wieder Gastchoreographen ihre Handschriften in den Beiträgen hinterlassen haben, ist ebenfalls nichts Neues. Eva Wächtler als ehemalige Tänzerin des Fernsehballetts gehört ebenso dazu wie Alexander Semenchukov. Er wirkte bis zum vorigen Jahr als Trainer in Wolfen und leitet nun eine Tanzschule in Magdeburg. Hinzugekommen ist Elena Neumann, die ebenfalls beim Fernsehballett getanzt hat und für den „Bollywood“ verantwortlich zeichnet.