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Wolfen verliert Aldi-Markt Wolfen verliert Aldi-Markt: Der Discounter schließt seine Filiale in der Altstadt

Von Stefan Schröter 09.03.2018, 12:22
Nur noch wenige Wochen können die Wolfener hier einkaufen.
Nur noch wenige Wochen können die Wolfener hier einkaufen. André Kehrer

Wolfen - Die Spatzen pfiffen es von den Dächern, nun ist es amtlich: Der Aldi-Markt in der Wolfener Damaschkestraße verschwindet. Der Supermarkt in der Nähe des Kulturhauses schließt am Samstag, 14. April, nach Ladenschluss dauerhaft, wie Christian Schulz von der Aldi-Immobilienverwaltung der MZ bestätigt. „Die Mitarbeiter werden auf die umliegenden Märkte verteilt, die Mietfläche wird an den Eigentümer zurückgegeben.“

Offenbar kann das Unternehmen in der Wolfener Altstadt sein neues Filialkonzept nicht umsetzen - wegen der Besonderheiten des Gebäudes und des Grundstücks. So schreibt Christian Schulz von Aldi-Nord: „Dort, wo die Gegebenheiten es zulassen, erweitern wir bestehende Filialen und modernisieren. Dies ist aber leider nicht bei all unseren Filialen möglich. Einige Standorte bieten nicht das dringend benötigte Umfeld.“

Menschen in der Wolfener Altstadt sind die Verlierer der Unternehmensstrategie von Aldi

Während die Menschen also in Wolfen-Nord und auch im Ortsteil in Bitterfeld in neu gebauten, größeren Aldi-Märkten einkaufen können, sind viele Menschen in der Wolfener Altstadt die Verlierer der Unternehmensstrategie des Discounters. „Ich bin erschüttert, das ist eine traurige Nachricht“, schrieb bereits ein Leser der MZ, dessen Befürchtung sich nun bewahrheitet. Unklar ist bislang, ob möglicherweise ein anderes Unternehmen in die bald leerstehende Immobilie einziehen wird.

Aldi-Nord verändert sein Gesicht derzeit enorm. Während der Konzern laut Christian Schulz einerseits 2.300 Einkaufsmärkte in Deutschland modernisieren will, fallen andere Standorte hinten runter. So zieht sich das Unternehmen zum Beispiel aus Aken zurück. Immerhin wird dort der Discounter-Konkurrent Penny Nachmieter in der freiwerdenden Immobilie. Aldi trennt sich nach Ostern außerdem von einer Filiale im Dessauer Süden, im Damaschke-Center. Auch das Aldi-Logistikzentrum in Könnern wird zum Jahresende schließen.

Auf viele Wolfener könnten nun längere Wege zukommen, wenn sie Lebensmittel einkaufen wollen

Nach Angaben von Christian Schulz geschehen alle Filialschließungen nach Augenmaß: „Wir dürfen Ihnen versichern, dass wir sehr sorgfältig die individuellen Gegebenheiten prüfen.“ Vorrangiges Ziel des Unternehmens sei es, die eigenen Märkte an „veränderte Kundenbedürfnisse“ anzupassen und ein „zeitgemäßes Angebot“ zu präsentieren.

„Denn wir wollen den Einkauf für unsere Kundinnen und Kunden noch einfacher und bequemer gestalten.“ Auf viele Wolfener könnten nun aber längere Wege zukommen, wenn sie Lebensmittel einkaufen wollen.

Im Jahr 2000 ist das Gewerbegebiet Damaschkestraße fertig geworden. Gleich zu Beginn gehörte das Aldi-Unternehmen zu den Mietern des Gebäudekomplexes. Nach 18 Jahren wird nun Schluss sein. (mz)