Tanz, Ausstellungen, Workshops und Party Wolfen-Nord feiert Grundsteinlegung vor 60 Jahren mit einem Jahr Verspätung

Wolfen/MZ - Nachholen - das ist eines der wichtigsten Worte in der Pandemie geworden. Das gilt auch für das Jubiläum der Grundsteinlegung von Wolfen-Nord. Am 15. Juli 1960 wurde der Stadtteil gegründet. Doch die 60-Jahr-Feier musste 2020 ausfallen. „Wir konnten nur ein gemeinsames Singen auf dem Markt durchführen“, erinnert Birgit Wessel, die Koordinatorin des Mehrgenerationenhauses. Dort laufen beim Verein Biworegio alle Jubiläumsfäden zusammen. Nun soll das Feiern nachgeholt werden.
„Die Lockerungen der vergangenen Wochen machen es tatsächlich möglich“, sagt Wessel - und scheint selbst etwas überrascht davon. Seit April habe man am Konzept gefeilt - immer unter Vorbehalt, da man weder wusste, ob die Akteure mitziehen können, noch was die Regeln zulassen werden. Nun steht fest: „Wir wollen nicht ein großes Fest mit Bühnenprogramm feiern, sondern viele Bürger und Mitwirkende einbeziehen.“
So wird vom 11. bis 17. Juli eine ganze Festwoche stattfinden, ein „bunter Blumenstrauß“, präsentiert von Vereinen wie Frauen helfen Frauen, Biworegio mit der Stadtentwicklungsgesellschaft (Steg), dem Kultur- und Heimatverein Wolfen, dem Verein Wolfen-Nord, dem Jugendclub ’83, der Kita Buratino, dem Heimatverein Bobbau-Siebenhausen sowie der evangelischen und katholischen Kirche. Die sind gleich zum Auftakt am 11. Juli um 14 Uhr beim ökumenischen Gottesdienst auf dem Marktplatz mit im Boot. Im Anschluss wird das gemeinsame Singen von 2020 aufgegriffen. Kirchenmusiker Florian Zschucke hofft dabei auf viele sangesfreudige Gäste.
Sport, Spiel, Spaß und Spannung verspricht einen Tag später der Jugendclub ’83. Mit seinen Kreativangeboten will er auch Erwachsenen zeigen, wie sich das Freizeitdomizil verändert hat. Unbekanntes aus der Historie der Gemarkung Wolfen-Nord wird ab 17 Uhr im Mehrgenerationenhaus Dieter Ullmann, Vorsitzender des Heimatvereins Bobbau-Siebenhausen, erzählen. Und auch das Christophorushaus ist mit von der Partie, lädt am 13. Juli um 15 Uhr zu Kaffeeklatsch und heiteren Klängen ein. Eine Show der Line Dance Gruppe, ein Sportprogramm und Kunstwerke von den Töpfern ist am 14. Juli im Frauenzentrum zu erleben. Kinder können eine Farbschleuder ausprobieren, durch die bizarr-fantastische Kunstwerke entstehen.

Der Hauptfeiertag wird der Donnerstag, 15. Juli, werden. Am Ort der Grundsteinlegung in der Franz-Mehring-Straße 22-28 wird OB Armin Schenk (CDU) ein Grußwort sprechen und den ersten QR-Code einweihen. Die insgesamt sechs von Künstler André Maly geschaffenen Betonklötze aus dem letzten abgerissenen Wohnblock stehen zudem an Meyers Kachelofen, am Frauenzentrum, am Filmband, vor dem „Stadt Wolfen“ und dem MGH.
Hinter den QR-Codes stecken Geschichten von Menschen aus Wolfen-Nord, so jene von Werner Niebert, einem der allerersten Bewohner des Stadtteils. Mit der Tschu-Tschu-Bahn kann man alle Standorte abfahren. Im MGH zündet die Band „Vientas del Caribic“ mit Orlando Garcia ein musikalisches Feuerwerk, während eine Ausstellung „Historisches über Wolfen-Nord“ vermittelt. Verschiedene Vereine werden sich vorstellen und die Steg beantwortet die Frage „Was geht ab in Wolfen-Nord?“
Den Ausklang der Festwoche gestaltet der junge Verein Wolfen-Nord zusammen mit culture2people am Samstag im früheren Jugendclub ’84 mit Live-Musik von Rap bis Punk, eines Skateshow von Christian X, Graffiti- und Malaktionen, DJs und einer Foto-Ausstellung zu Wolfen-Nord. „Das wird bis in die Nacht gehen“, sagt Helgard Neumann, die als Freiwillige für Öffentlichkeitsarbeit beim MGH mitarbeitet. Dass alle Angebote kostenfrei bleiben, ist auch dem Ortschaftsrat zu verdanken. Der unterstützt die Festwoche mit 9.300 Euro aus den Brauchtumsmitteln.