Wissen in der Praxis erprobt
Wolfen/MZ. - Sie versuchen, Glasmurmeln in Türen, Tore und Fenster einer Miniaturburg zu platzieren. Was einfach aussieht, ist es nicht unbedingt.
In der Tagesklinik werden unter anderem Patienten betreut, die einen Schlaganfall erlitten haben, deren Bewegungsfähigkeit und Feinmotorik eingeschränkt ist. Neben Ärzten, Krankenschwestern und Physiotherapeuten gehört deshalb auch Ergotherapeutin Marina Blenke zum Team. Dieser Tage konnte sie sich über Unterstützung freuen. Die 18 Schüler des ersten Ausbildungsjahres der Berufsfachschule Ergotherapie des Deutschen Erwachsenen Bildungswerkes (DEB) in Holzweißig haben Therapiematerial hergestellt und nun in der Tagesklinik in Wolfen erprobt.
"Das ist für die Schüler eine wirkliche Abwechslung. Sie können sehen, dass das, womit sie sich beschäftigen, auch gebraucht und angenommen wird", so DEB-Schulleiterin Ramona Sperlich. Während einer Projektarbeit haben sich die angehenden Ergotherapeuten Gedanken darüber gemacht, wie in einer Patientengruppe Motivation erzeugt werden kann, sagt sie.
Jan Reichel geht auf im Umgang mit Patienten. Die Arbeit vor Ort sei eine schöne Abwechslung, meint der angehende Ergotherapeut. Eigentlich sieht der Lehrplan für die Schüler im ersten Ausbildungsjahr kein Praktikum vor. Doch man sei von Anfang an daran interessiert gewesen, ihnen auch die Praxis zu demonstrieren. Deshalb habe man den Kontakt zum Kreiskrankenhaus gesucht, erklärt Ramona Sperlich. Und Jörg Heinrich, Krankenpflegedirektor im Kreiskrankenhaus, betont, dass man offen für Schüler sei. Sehr schön sei es, wenn in Projektarbeiten Ideen entwickelt werden, die - wie im jüngsten Fall - Anklang unter den Patienten und letztlich auch Eingang in die tägliche Arbeit finden. Das Kreiskrankenhaus ist Kooperationspartner der Berufsfachschule für Ergotherapie in Holzweißig.