Weltoffenes aus Zschornewitz Weltoffenes aus Zschornewitz: Nackedeis im Gurkenwasser
Zschornewitz/MZ. - Die Zschornewitzer präsentieren sich wieder einmal weltoffen. Das lästige Kneifen hautenger Badehosen und helle Streifen auf der gebräunten Haut sollen nun ein Ende haben. Hoch lebe die Freie Körperkultur (FKK) am und im "Gurkenwasser". Schluss mit den Verspannungen beim schweißtreibenden Wechsel der nassen Badehülle hinter viel zu kleinen Handtüchern.
Der erste Mann der Gemeinde Günter Gröbner kündigte auf dem jüngsten Bauausschuss die Eröffnung des Nacktbadestrandes am Zschornewitzer See an. Zwar liege seine Nacktbadezeit schon 20 Jahre zurück. Damals tauchte noch in den Sollnitzer See ab. Nun könnte dies für jene, die nichts zu verbergen haben, auch an der so genannten "Gurke" unverhüllt möglich werden. "Das Schilf soll noch gestutzt und Sand angefahren werden", plant Gröbner nun. "Vielleicht noch in diesem Jahr", hofft der 62-Jährige.
"Wir sind schon immer im Ostseeurlaub an den FKK gegangen und tun es heute noch", meint Falk Brämer vom Zschornewitzer Ruderzentrum. "Damit haben wir kein Problem. Schließlich gibt es ja nicht all zu viele warme Tage im Jahr." So sehen es auch die Stammbader am gegenüberliegenden Ufer. Familie Erben aus Gräfenhainichen genießt seit Jahrzehnten die erfrischende Idylle in den Sommermonaten am Zschornewitzer See. "Wir fühlen uns hier wohl", meint das Ehepaar. "Und wenn vis á vis ein FKK-Strand entsteht, warum nicht", meinen die Badefreunde. "Das wäre cool", plaudert René Ciesielski aus Friedersdorf. Freundin Daniela Assmann findet es toll hier. "Immer wenn wir mal frei haben, fahren wir hierher", schwärmt die 30-Jährige.
Gröbners hüllenloser Vorschlag fand am Dienstag viele Freunde. Ob es einen traditionellen Banddurchschnitt zum Anbaden der Nackedeis geben wird, ist noch ungewiss, hieß es.