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Weiße Schlangen bringen Glück

Von Ulf Rostalsky 24.10.2004, 17:07

Wolfen/MZ. - Stutzbach gehört zur Thüringer Terrarianer Interessen-Gemeinschaft, einem kleinen Bündnis von fünf Familien, die sich der Haltung und Zucht der Reptilien verschrieben haben. Sie wollen mit ihrer Schau, die in den vorigen Jahren schon einige Male in Bitterfeld Station machte, vor allen Dingen Vorurteile abbauen. Eine Schlange fresse nun einmal keine Menschen, Spinnen seien nicht tödlich giftig, auch für Skorpione treffe das nicht unbedingt zu, erzählt Thomas Stutzbach.

Gerd Horlbeck versucht derweil, die immer noch große Distanz zwischen Mensch und Tier zu überbrücken. Er nimmt Vogelspinnen aus ihren Gefäßen, nennt sie liebevoll beim Namen. Doch Paul hat Respekt vor Amanda, Horlbecks kleiner Vogelspinne. Die wandert von Hand zu Hand, wird selbst zum Fotoobjekt. So etwas kommt an, macht Lust auf mehr.

Die "Big Five" zum Beispiel. Die Terrarianer haben die fünf größten Schlangenarten der Welt mit nach Wolfen gebracht: Abgottschlange, Felsenpython, Tigerpython, Anakonda und Netzpython sind in Terrarien zu sehen, auf kleinen Tafeln stehen beeindruckende Zahlen. 9,83 Meter lang war die längste Schlange, die bisher weltweit gefunden wurde. Dabei könne ein solches Tier bei durchschnittlicher Lebenserwartung von 50 bis 60 Jahren und optimalen Bedingungen durchaus 15 Meter lang werden, wissen die Organisatoren der Ausstellung.

Neugierig hören die zahlreichen Besucher den Erklärungen zu, staunen über die Kräfte, die eine Vogelspinne aufzubringen vermag. Sie könne mit ihren Giftzähnen den Schädel von Mäusen zerschlagen, berichtet Gerd Horlbeck und wendet sich einem weiteren Schwerpunkt der Ausstellung zu. Es sind Orchideen, die zu Ensembles zusammengestellt sind. Hier geht es den Züchtern weniger um die Vielfalt der Arten, sie wollen vielmehr Hinweise zur Pflege der Pflanzen geben.

Information wird groß geschrieben, auch die Zucht. Ein Großteil der Eintrittsgelder werde für die Nachzucht ausgeben. Ob dabei wieder eine Laune der Natur wie der "Albino", ein gelb-weißer Dunkler Tigerpython, entsteht, bleibt abzuwarten. In der Natur liege die Chance dafür bei eins zu einer Million.