Outdoor-Hobby Was das „Dübener Ei“ für Familie Horn aus Schlaitz zum besonderen Wohnmobil macht
Ein kleiner Wohnwagen kann große Freude bereiten. Das soll ein Treffen am kommenden Wochenende in Schlaitz zeigen. Die Vorbereitungen laufen.
Schlaitz/MZ - Er ist leicht, windschnittig und eine Stilikone. Der Würdig 301 macht Fans glücklich. Andere staunen oder schütteln gar den Kopf. Alles ist Ansichtssache. Und der Würdig fällt auf.
Als „Dübener Ei“ hat der etwas andere Wohnwagen seine Erfolgsgeschichte geschrieben. Zumal der Bad Dübener Unternehmer Max Würdig im Jahr 1936 mit dem ersten Ei wahrlich eine Lawine ins Rollen brachte. Sein aus Hartholz gebautes Anhängsel gab es hundertfach. Einige wenige rollen heute noch.
„Der Wohnwagen ist praktisch und er ist der einzige, der innen größer als außen ist“
„Der Wohnwagen ist praktisch und er ist der einzige, der innen größer als außen ist“, erklärt Thilo Horn. Zusammen mit Ehefrau Marlies hat er mit dem Ei nicht nur zahlreiche Urlaube in Tschechien und der Slowakei verbracht und den Wohnwagen bis nach Rumänien und Bulgarien gezogen. Der Leipziger macht sich zudem seit Jahren stark für die Tradition, ist mit seiner Frau Teil der Fangemeinschaft und lädt diese am kommenden Wochenende nach Schlaitz ins Heidecamp an.
Es wird das erste Treffen nach der coronabedingten Pause. Rekordteilnahmen stehen deshalb wahrscheinlich nicht ins Haus. Aber bis zu 20 Dübener Eier erwarten die Horns schon. „Die stellen wir hier alle schön auf. Mittendrin kommt die lange Tafel hin.“ Thilo Horn ist sicher. Das Treffen am 11. September wird ein schönes. Aus Erfahrung fügt er hinzu, dass die ersten Camper wahrscheinlich schon ein paar Tage eher anrollen werden. So wie er selbst. Denn Zeit fürs Aufbauen müsse schon sein. Obwohl auch Senioren jenseits des 70. Lebensjahres das Dübener Ei mühelos rangieren könnten.
Fast 50 Jahre später schwärmen sie noch immer über ihr Anhängsel
Den Wohnwagen kennen die Horns aus dem Effeff. 1973 haben sie sich ihr Ei zugelegt. Gut 4.500 DDR-Mark mussten sie zahlen für den ein Jahr alten Wagen. Das Geld war es ihnen wert. Zumal die Tochter noch klein war und ein festes Dach über dem Kopf Camping in Familie angenehmer machte. Fast 50 Jahre später schwärmen sie noch immer über ihr Anhängsel, für dessen Grundform Max Würdig einst viel Lob kassierte und an der sich heute noch manch ein Hersteller orientiert. Ins Detail geht es beim Treffen im Heidecamp mit Sicherheit. Auch der Blick in die rollenden Eier soll möglich sein.
Marlies und Thilo Horn haben ihren Wagen schon in Bestform gebracht. Alles ist wie seit Jahrzehnten schon an Ort und Stelle. Gardinen sind gewaschen, Geschirr und allerhand nötige Utensilien sicher verstaut. Auch das Bett ist schnell gemacht. 2,05 mal 1,65 Meter: riesig für Camper im Allgemeinen, aber ganz normal für das kleine Ei.